Epileptische Anfälle nach leichten Schädel-Hirn-Traumen

2011 
Fruher ging man regelhaft davon aus, dass eine Commotio cerebri bzw. ein leichtes Schadel-Hirn-Trauma (LSHT) nicht zu einer posttraumatischen Epilepsie fuhre. Die moderne Bildgebung zeigt aber, dass ein LSHT nicht selten nur scheinbar leicht ist; es kann zu fokalen Kontusionen und zu einer diffusen axonalen Schadigung („diffuse axonal injury“, DAI) kommen. Ein ursachlicher Zusammenhang zwischen Hirnkontusion und epileptischen Anfallen ist bekannt; die Frage, ob eine isolierte DAI zu einer posttraumatischen Epilepsie fuhren kann, bedarf weiterer Untersuchungen. Verschiedene Studien zeigten, dass das Epilepsierisiko nach LSHT erhoht ist. Ob auch wiederholte Kommotions- und Subkommotionsdosen dauernde oder sich summierende Hirnschaden verursachen konnen, ist eine schwer zu beantwortende und widerspruchlich beurteilte Frage. Wahrscheinlich ist eine gutachterliche Anerkennung von Anfallen als „posttraumatisch“ nach einem LSHT haufiger angezeigt als fruher. Argumente, die fur einen Zusammenhang zwischen LSHT und Epilepsie sprechen, und Gegenargumente werden diskutiert.
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