Externe, nichtinvasive Beckenstabilisatoren – wann ist die Anlage indiziert?: Eine Empfehlung der Arbeitsgruppe Trauma des Deutschen Rats für Wiederbelebung

2021 
Erleidet ein Traumapatient eine Beckenverletzung, bei der der Beckenring auseinanderklafft (Open-book-Fraktur), kann die Anlage eines kommerziell erhaltlichen externen, nichtinvasiven Beckenstabilisators – umgangssprachlich auch Beckenschlinge genannt – indiziert sein. Durch die fruhzeitige Anlage eines nichtinvasiven Beckenstabilisators am Einsatzort oder im Schockraum soll der Beckenring geschlossen werden, um den pelvinen Blutverlust zu reduzieren. Obgleich bei etwa einem Drittel aller Mehrfachverletzten eine Beckenfraktur nachweisbar ist, ist die Inzidenz mechanisch instabiler Beckenfrakturen, vor allem in Kombination mit einer pelvin bedingten hamodynamischen Instabilitat, selten. Dadurch, dass in Rettungsmitteln externe, nichtinvasive Beckenstabilisatoren fast flachendeckend verfugbar sind und die Anwendung in Kursen der strukturierten Versorgung von Unfallverletzten zum Ausbildungsstandard gehort, werden immer mehr Verletzte mit angelegter Beckenschlinge in Kliniken eingeliefert. Die unkritische Anwendung eines externen, nichtinvasiven Beckenstabilisators kann jedoch Sekundarschaden verursachen, da die auf potenziell verletzte und frakturierte Strukturen ubertragenen biomechanischen Krafte erheblich sind. In diesem Beitrag werden die Ursachen und die Pathophysiologie mechanisch und hamodynamisch instabiler Beckenringfrakturen dargestellt sowie die Indikationen und Kontraindikationen fur die Anlage externer, nichtinvasiver Beckenstabilisatoren diskutiert.
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