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Klinische Pharmakologie I

1984 
Rifampicin (RMP) induziert nach mehrtagiger Gabe die mischfunktionellen Oxygenasen in der Leber, so das auch sein eigener Metabolismus beschleunigt wird (Eigeninduktion, Acocella 1978a). Wie wir beobachteten, nahmen die RMP-Plasmaspiegel unter oraler Dauertherapie starker ab als bei intravenoser Applikation (Musch et al. 1982; Loos et al. 1983). Klinisch zeigten 30 initial mit RMP intravenos behandelte Patienten mit offener Lungentuberkulose eine schnellere Sputumnegativierung und Rontgenbefundbesserung im Vergleich zu 48 oral therapierten Patienten (Kombinationstherapie: RMP-Isoniazid-Ethambutol). So war z. B. die Sputumkulturkonversion nach dem 1. Behandlungsmonat bei intravenoser RMP-Gabe doppelt so hoch (63%) wie bei oral behandelten Patienten (27%). Der Azetyliererstatus wie auch die tagliche Gabe von 5 oder 10 mg Isoniazid/kg Korpergewicht oder die Verabreichung von Streptomycin anstatt von Ethambutol hat dagegen keinen wesentlichen Einflus auf den Behandlungserfolg im 1. Monat. Entscheidend war vielmehr, das unter intravenoser RMP-Gabe hoher Plasmaspiegel, auch Spitzenkonzentrationen, uber die ersten Behandlungswochen erreicht wurden als bei oraler RMP-Applikation. Als Erklarung fur diesen unterschiedlichen Therapieerfolg und Plasmaspiegel-verlauf erscheint eine Induktion des RMP-Metabolismus in der Darmschleimhaut moglich (Musch et al. 1982).
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