Der Massenanfall an Verletzten nach Explosion

2003 
Die israelisch-palastinensische Auseinandersetzung hat durch die Intifada einen Zustand erreicht, der durch Gewalt an Zivilpersonen auf beiden Seiten gekennzeichnet ist. Seit Beginn der 1990er Jahre hat dieser Konflikt eine besondere Qualitat dadurch erreicht, dass gezielt Selbstmordattentater eingesetzt werden, deren Ziel die Totung von Zivilisten ist, die nicht unmittelbar an der Auseinandersetzung beteiligt sind. Fur stadtische und kommunale Krankenhauser bedeutet das, dass sie regelmasig mit einem begrenzten Massenanfall an Verletzten konfrontiert werden konnen. Daher wurde die Neustrukturierung von Notfalleinsatzplanen an der Einsatzstelle und im Krankenhaus notwendig. Bereits an der Unfallstelle erfolgt die Klassifikation des Ereignisses nach Anzahl und Verletzungsschwere der Opfer. Haufung und Schwere der Ereignisse erforderte in Israel ein Umdenken im Triagesystem, das sich in wesentlichen Zugen von dem mitteleuropaischen System unterscheidet. Neben der Umstellung der praklinischen und klinischen Versorgungsalgorithmen mussen sich Unfallchirurgen auf eine neue Qualitat von Verletzungen einstellen. Barotraumen der Lunge und multiple, scheinbar oberflachliche Verletzungen stellen sich haufig erst sekundar als lebensbedrohlich heraus und fuhren zur Lahmung intensivmedizinischer und chirurgischer Kapazitaten.
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