Einfluss der Saatstärke auf Ertrag und Qualität verschiedener Wintergetreidearten
2020
Im okologischen Landbau werden meist hohere Saatstarken bei Getreide gesat als im konventionellen Bereich. Um den Einfluss verschiedener Saatstarken auf Ertrag und Qualitat festzustellen, wurden uber zwei bis vier Ernten Feldversuche in Bayern an zwei Orten fur Wintertriticale, drei Orten fur Winterroggen und einem Ort fur Winterweizen angelegt. Triticale und Roggen wurden mit 200 bzw. 360 keimfahigen (kf.) Kornern pro m² gesat, Weizen mit 100, 200, 300 und 400 kf. Kornern pro m². Roggen und Triticale erzielten mit zwei Ausnahmen vergleichbare Ertrage, da geringere Saatstarken zwar zu geringeren Bestandesdichten fuhrten, diese aber uber eine hohere Tausendkornmasse (TKM) und eine hohere Bestockung kompensiert wurden. Beim Weizen fiel der Ertrag bereits ab einer Saatstarke von 200 kf. Korner je m² ab. Bei allen Getreidearten bestand bei reduzierten Saatstarken aufgrund eines geringeren Bodendeckungsgrads und einer geringeren Bestandesdichte eine hohere Gefahr der Verunkrautung und einer damit einhergehenden Ertragsreduktion. Qualitatsparameter fielen bei den reduzierten Varianten dagegen bei Triticale und Weizen besser aus; auch beim Roggen waren die Werte im Amylogramm hoher. Letztendlich bleibt aber die Empfehlung fur die Praxis eine relativ hohe Aussaatstarke zu wahlen, da dies eine Risikominimierung insbesondere fur Jahre darstellt, in denen keine ausreichende Beikrautregulierung erfolgen kann.
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