AMPHIBIENSCHUTZ AN STRASSEN / PILOTPROJEKT "BRAKEN"

1990 
Strassen gefaehrden viele Tierarten durch direkte Toetung oder durch unueberwindbare Barrierewirkung. Bei neuen Strassen kann diese Gefahr auch durch Schutzmassnahmen nicht ausgeglichen werden, fuer bestehende Strassen sind sie jedoch sinnvoll. Ein Patentrezept fuer die Diskrepanz von Verkehrs- und Amphibienwanderweg gibt es nicht. Fuer jede Situation muessen die Verhaeltnisse untersucht und erst dann durch geeignete und vertretbare Massnahmen unterstuetzt werden. Es werden Beispiele vorgestellt. Die zeitweise Sperrung von Strassen waehrend der Hauptwanderzeiten erfordert den geringsten Aufwand und entspricht am besten dem natuerlichen Ablauf. Die rechtliche Regelung hierzu wurde durch Fortschreibung des Paragraphen 45 StVOverbessert. Tierdurchlaesse als Kroetentunnel sind nur unter dem Aspekt staendiger Wegsamkeit waehrend des gesamten Lebenszyklus vertretbar. Sie muessen sowohl der adulten Laich- und Rueckwanderung, wie auch den Jungkroeten dienen und sind mit entsprechend ausgerichteten Sperr- und Leitsystemen zu verbinden. Eine ueberwiegende Zahl derartiger Anlagen erfuellt ihreAufgaben ungenuegend. Am Beisiel einer Uferstrasse werden Schweirigkeiten einer nicht konzentrisch fassbaren Amphibienwanderung deutlich gemacht.Die Anlage eines geeigneten Ersatzlaichgewaessers, womoeglich in guenstigerer Lage zum Sommerlebensraum, kann fuer Amphibienpopulationen durchaus vorteilhaft sein. Die Groesse soll nicht unter 500 Quadratmeter liegen, die Uferneigungen sollen wechseln und insbesondere die Nordufer durch Ausbuchtungen verlaengert sein. Mit einer Massnahme des Strassenbauamtes Stade wird die Standortwahl und Anlage eines solchen Gewaessers sowie von dauerhaften Barrieren und festen Leiteinrichtungen aus Schutzplanken-gestuetztenErdschwellen dargestellt. Eine Erstbesiedlung des Gewaessers erfolgte durch Einsetzen und durch spontane Annahme von Erdkroeten. Es zeigt sich, dass in jaehrlich zunehmendem Masse ein Grossteil der Population den Weiherannimmt. Diese Faehigkeit zur Neubesiedlung steht zwar im Widerspruch zur vielfach beobachteten Laichplatztreue der Erdkroete, ist aber eine Bestaetigung der Eroberungsstrategie jeglichen natuerlichen Lebens. Die Aktionen der Besiedlung und die aufgezeichneten Ergebnisse seit 1986 werden beschreiben und tabellarisch belegt.
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