STANDORTOPTIMIERUNG VON STRASSENBAEUMEN (TEIL 1)

1989 
Gemeinsam von der FLL-Arbeitsgruppe "Strassenbaeume", der Umweltforschungsstation der Universitaet Mainz und den Gartenaemtern mehrerer Staedte wurden Untersuchungen und Versuche konzipiert, durchgefuehrt und in Teilaspekten bewertet, die als Grundlagenkenntnis bisherige Praxiserfahrungen bestaetigen und eine sichere Beurteilung und Bestimmung fuer erfolgversprechende Baumstandorte an Stadtstrassen und anderen schwierigen Bereichen erlauben. Mit einer vorgeschalteten Grundlagenuntersuchung werden Bodeneigenschaften und Wurzelcharakteristika von Strassenbaeumen mit unterschiedlichen Randbedingungen untersucht. Die Aufgrabungen lassen oft ueberraschende Einflussfaktoren auf die Ueberlebensstrategien der Baeume erkennen und beweisen, dass der Substratzusammensetzung des Untergrundes im Hinblick auf Belueftung, Wasserhaushalt und Naehrstoffangebot eine entscheidende Bedeutung fuer die Wurzelbildung und -ausbreitung zukommt. Die vorgefundenen Substrate werden durch Laboruntersuchungen bestimmt und bewertet. Anhand dieserErkenntnisse werden geeignet erscheinende Substratmischungen auf der Grundlage von Koernungszusammensetzung, Schuettdichte und Wasseraufnahmevermoegen hergestellt und labormaessig auf ihre bodenphysikalischen Eigenschaften untersucht. Dabei wird eine schluffreiche Feinerde mit grobkoernigen Zuschlagstoffen aus Rheinkies, Lavalit und Lecadan zu jeweils drei, in der Kornfraktion gleichen Substratvarianten aufbereitet und nach Lagerungsdichte, Korn- und Proctordichte, Porenvolumen, Porengroessen, Luftkapazitaet, Wasserleitfaehigkeit, nutzbarer Feldkapazitaet (Wasserangebot) unter anderem bewertet. Die Messergebnisse weisen einen deutlichen Vorteil bei den poroesen Zuschlagstoffen gegenueber dem natuerlichen Kies auf. Aufgrund derGestehungskosten wird hierbei der Lavabeimischung ein Vorzug gegenueber dem kuenstlich hergestellten Blaehton zuerkannt. Nach der Eignungspruefungwurde in verschiedenen Staedten die Hauptuntersuchung durch Anlage von Versuchspflanzungen nach einheitlichem Konzept mit einer Baumgrubengroesse von 6 Kubikmeter eingeleitet. Die Boeden wurden nach Analyse durch entsprechend berechnete Mischungsanteile auf die Kornfraktion des festgelegten Substrates aufbereitet und optimiert. Neben der Versuchsvariante wurden jeweils Praxisvarianten nach der ortsueblichen Pflanzmethode angelegt. An den Gehoelzen werden regelmaessige chemische und biologische Untersuchungen und Bewertungen vorgenommen.
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