Aktuelle und zukünftige Entwicklungen in der Funktionsdiagnostik von Plazenta und Fetus
2020
Der Fokus der Ultraschalldiagnostik liegt in der Beurteilung der fetalen und plazentaren Sonomorphologie mittels B‑Bild-Darstellung. Die ermittelten Schnittbilder werden mit den normalen Schnittebenen verglichen, um so die intrauterine Entwicklung des Feten und der Plazenta beurteilen zu konnen. Fur manche Organsysteme, etwa fur das Urogenitalsystem, lasst sich aus der B‑Bild-Darstellung eine Funktionsbeurteilung ableiten. Eine weitere Moglichkeit der pranatalen Funktionsbeurteilung ist die Dopplersonographie. Mit ihr lassen sich Flussigkeitsbewegungen – in aller Regel Blutstrome – hinsichtlich ihrer Richtung und Geschwindigkeit untersuchen und so Ruckschlusse auf die fetale Herzleistung, auf Compliance und Stromungswiderstande in einem fetalen bzw. plazentaren Gefasabschnitt oder auch auf die fetale Erythrozytenkonzentration ziehen. Obwohl das Verfahren schon einige Jahrzehnte alt ist, finden sich auch heute noch Innovationen in der dopplersonographischen Beurteilung der Schwangerschaft, so etwa Neuerungen im Bereich der „twin anemia polycythemia sequence“ (TAPS) bei monochorialen Gemini, in der Beurteilung der Ductus-venosus-Blutstromung zur Detektion von Herzfehlern im ersten Trimenon, in der Bewertung der Dopplerbefunde bei spater Wachstumsretardierung sowie bei der Beurteilung von maternaler Gefascompliance und Stromungswiderstande bei einer Praeklampsie.
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