Schilddrüsenfunktion nach Radiojod-Resektion des autonomen Adenoms der Schilddrüse

1977 
Von 338 Patienten, die zwischen 1964 und 1975 wegen eines autonomen Adenoms der Schilddruse mit einer hochdosierten einzeitigen 131J-Therapie mit 30000 - 40000 rad behandelt und mehrfach nachuntersucht wurden, zeigte sich bei der letzten Kontrolluntersuchung 1976 an 185 Patienten, das 98% der autonomen Adenome im Mittel nach 5 Monaten aufgrund szintigraphischer Kriterien ausgeschaltet und 87% der Patienten 0,5 - 12 Jahre nach der 13-Therapie euthyreot waren. Bei Letzteren waren die TSH-Spiegel normal stimulierbar und die Schilddrusenhormonspiegel normal und zwar unabhangig davon, ob dekompensierte oder kompensierte autonome Adenome vorgelegen hatten. Der Ausschaltung des Adenoms und der Darstellung des paranodularen normalen Schilddrusengewebes im Szintigramm entsprach immer eine normale (bzw. erhohte) Stimulierbarkeit der TSH-Spiegel. In 76 % wiesen diese Patienten eine Struma auf, die in zwei Drittel der Falle jedoch den Grad I der WHO-Einteilung nicht uberschritt. Eine praklinische Hypothyreose hatten 8 % der Patienten und 3 % eine manifeste Hypothyreose. Die Ursachen fur das Auftreten der Hypothyreose konnten in zwei Drittel der Falle aufgeklart werden, so das in Zukunft bei strenger Beachtung der selektiven Adenomtherapie mit einer noch geringeren Hypothy-reoserate zu rechnen ist. Die Schilddrusenfunktion nach 131J-Therapie unterscheidet sich von der eines Normalkollektivs nur durch eine sog. kompensatorische T3-Mehrsekretion, die jedoch nicht das Ausmas erreicht, das bei Patienten mit blander Struma aus unserem Kropfendemiegebiet bekannt ist. Aufgrund dieser Befunde und aus pathophysiologischen Erwagungen ist nach erwiesener Ausschaltung des autonomen Adenoms in der Regel eine Schilddrusenhormon-Langzeitbehandlung indiziert.
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