Erfassung und Messbarkeit der Ergebnisqualität im Rheuma-Akutkrankenhaus

2002 
PD Dr. med. W. Kriegel ()) St. Willibrordhospital Willibrordstr. 9 46446 Emmerich/Ndrh., Germany Tel.: 49 / 2822 /731270 Fax: 49 /2822 /731257 E-Mail: w.kriegel@gmx.de Ergebnismessungen sind wesentliche Kontrollen der Qualitat einer medizinischen Versorgung. Voraussetzung bei der Auswahl der Messungen ist eine Definition der Ziele fur den Qualitatsnachweis. Was soll gemessen werden, d.h. was sind relevante Messgrosen und wer soll von der Qualitat uberzeugt werden? Wie lassen sich die Kontrollen in den klinischen Alltag einfugen? Wie lasst sich aus den Messungen ein Profil der Qualitat der Klinikleistung darstellen? Fur den Nachweis der Qualitat eines Versorgungsabschnittes sind klinische Werte von Bedeutung, aber nicht ausreichend. Mit dem Nachweis der Qualitat muss gegenuber einem Kostentrager eine stationare Aufnahme gerechtfertigt werden. Wir benotigen diesen Nachweis jedoch auch gegenuber anderen „Adressaten“. Es sind dies vor allem die Patienten selbst und die einweisenden Arzte, d.h. die Kunden im Sinne des Management. Weitere Adressaten sind die Offentlichkeit (Marketing) und die Klinikverwaltungen. Die Krankenhausabteilung bzw. deren Mitarbeiter mussen ebenfalls ein Bewusstsein fur die Notwendigkeit einer Qualitatserfassung entwickeln. Bei dem Protokoll des EFQM (European Foundation for Quality Management) gehoren die Ergebnisse in das sog. „Kriterium 9“, d.h. zu den „Schlusselergebnissen“. Das Spektrum der Diagnosen in der rheumatologischen Akutklinik kann sehr gros sein. Um eine moglichst breite Qualitatskontrolle durchzufuhren genugt es jedoch, eine Modellkrankheit als sogenannte „tracer-Krankheit“ auszuwahlen. Sie mus in jeder Klinik in ausreichender Haufigkeit vorhanden sein, um Klinikvergleiche zu ermoglichen. Die Modellkrankheit muss alle Arbeitsbereiche der Klinik beruhren. In der stationaren Akutrheumatologie ist dies die rheumatoide Arthritis (RA). Die RA wird stationar z.B. wegen eines akuten Schubes, einer unklaren diagnostischen Eingrenzung, einer akuten Verschlechterung der Funktion und damit Hilflosigkeit oder auch den Folgen von Komorbiditat aufgenommen. Es ist damit zu rechnen, dass diese Indikationen in Zukunft noch scharfer definiert werden. Grundsatzlich stehen drei Vorgehensweisen fur die Erhebung von Daten zur Ergebnismessung zur Verfugung: die klinische Untersuchung, technische Untersuchungen und „interaktive“ Methoden wie z.B. Fragebogen in der Form von evaluierten Instrumenten. Letztere ermoglichen nicht nur eine arztseitige sondern auch eine patientenseitige Datenerhebung. Um Qualitat zu kontrollieren, lassen sich drei „Ergebnisblocke“ unterscheiden: 1. Allgemeine Patientenzufriedenheit mit dem stationaren Versorgungsvorgang (Organisation, „Hotelleistungen“, Service etc.) 2. Krankheitsbezogene Ergebnisse (outcomes): d.h. krankheitsspezifische und krankheitsubergreifende Messungen (z.B. „allgemeiner Gesundheitszustand“) 3. Krankheitsbezogene spezielle Klinikleistungen: z.B. Interventionen wie Operationen und auch okonomische Ergebnisse.
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