Bekämpfungsmöglichkeiten der Spargelfliege im integrierten und ökologischen Anbau (Verbundvorhaben)
2020
Das hier beschriebene Verbundvorhaben umfasst folgende Teilprojekte: FKZ 15NA151 und FKZ 15NA177.
Zwischen 2017-2019 wurden in Niedersachsen Erhebungen zum Dispersionsverhalten von Spargelfliegen (Plioreocepta poeciloptera syn. Platyparea poeciloptera) in Praxisanlagen durchgefuhrt und durch Beobachtungen zum Schlupf erganzt.
Der Puppenschlupf findet im Fruhjahr ab 10 °C statt. Der Flugzeitraum erstreckt sich ab erster Aprildekade bis Mitte Juli, wobei der Hauptflug zwischen Mitte Mai und Mitte Juni liegt. Auf 2/3 aller Flachen wurden durchschnittlich maximal 100 Fliegen pro Falle gefangen. Dabei lag die Befallshaufigkeit in Ertragsanlagen bei maximal 20%, ohne sichtbare Schadigung der Triebe. Nur in drei Flachen wurden mehr als 50% Triebbefall beobachtet. In Junganlagen und Neupflanzungen wurden im Randbereich der Anlagen bereits im Sommer abgestorbene Triebe beobachtet. Danach wanderten die Fliegen weiter in die Anlage hinein.
Der Befall wird bestimmt durch die Fliegenanzahl, die nach dem Stechende auf der Flache auftritt. Durch eine Verschiebung des Stechendes nach hinten, kann die Anzahl befallener Triebe gesenkt werden. Der Schlupfbeginn im nachsten Jahr verschiebt sich um jeden Tag, um den das Stechende nach hinten verschoben wird, ebenfalls um 0,75 Tage.
Spargelfliegen bevorzugen fur die Eiablage ca. 40 cm hohe Triebe. Die Eier werden ca. 5 cm unterhalb der Triebspitze abgelegt. Bei einem hohen Befallsdruck werden auch grosere Triebe akzeptiert. Die Verpuppung findet bis 10 cm unter der Erdoberflache innerhalb des Triebe statt.
Zwischen Anlagen wurde ein aktiver Zuflug uber eine Distanz von mindestens 300 m nachgewiesen. Die Prasenz der Wirtspflanzen ist dabei entscheidend. Durch eine moglichst grose Distanz zu Altanlagen (> 600m) lasst sich der Zuflug in Neuanlagen im ersten Jahr deutlich reduzieren und damit Schadigungen vermeiden.
Massenfang und Zwischensaaten konnten einen Befall nicht signifikant reduzieren. Allerdings wurde mit einer mechanischen Bearbeitung durch Mulchen und Frasen die Schlupfrate im nachsten Jahr signifikant negativ beeinflusst.
Der Einsatz von Insektiziden scheint sich die Befallshaufigkeit nicht deutlich zu beeinflussen. Der wesentliche Effekt scheint in der Reduktion der Befallsstarke zu liegen. Die erarbeiteten Daten lassen darauf schliesen, dass die Schad- und Bekampfungsschwellen deutlich hoher liegen, als es bisher angenommen wird.
Alle in Organic Eprints archivierten Projektbeschreibungen und Veroffentlichungen zu diesem Verbundvorhaben finden Sie unter folgendem Link: https://orgprints.org/id/saved_search/1667.
Angaben zur Finanzierung des Projekts finden Sie im Forderkatalog des Bundes unter http://foerderportal.bund.de/foekat/jsp/StartAction.do. Bitte geben Sie in das Suchfeld eine 28 plus das Forderkennzeichen (FKZ) des BOLN-Projektes ein, z.B. 2808OE212 fur das BOLN-Projekt mit der FKZ 08OE212.
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