Zum Koordinationsverhalten von Quecksilber(II)-Salzen unter dem Einfluss organischer Donorliganden

2004 
Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit stehen Untersuchungen zum Koordinationsverhalten unterschiedlicher Quecksilber(II)-Salze unter dem Einfluss organischer sigma-Donorliganden. Neben reinen Stickstoff-Liganden finden auch N-/S- bzw. N-/O-Molekule Verwendung. Mit dem Eintreten der Liganden in die Koordinationssphare von Hg2+ gehen Veranderungen der Bindungslangen und -winkel sowie Anderungen der Koordinationspolyeder einher. [(HgCl2)2(Ddcp)](CH3CN) ist charakterisiert durch die Verbruckung von zwei HgCl2-Einheiten durch ein Ddcp-Molekul. [HgBr2(Ptz)]2HgBr2 ist aus 1-D-Ketten von [HgBr2(Ptz)]-Paaren und nicht koordinierten HgBr2-Hanteln aufgebaut. Im Gegensatz zu dem uber Chlorid-Ionen verbruckten Polymer [Hg(Btz)Cl2] mit trigonal-bipyramidaler Quecksilber-umgebung ist Hg2+ in [HgX2(Btz)2] (X = Cl, Br) tetraedrisch koordiniert. Die gleiche Koordi-nation liegt in [HgBr2(Ddcp)] und [HgI2(Ddcp)] vor. Wahrend die HgBr2-Einheiten zu Ketten verbunden sind, liegen in der Iodid-Verbindung Monomere vor. Hg2+ ist in [HgCl2(Phen)] von zwei Phenanthrolin-Molekulen und den beiden Chlorid-Ionen nahezu aquidistant oktaedrisch umgeben. In [HgCl(TeaH2)] induziert der Tripod-Ligand ein trigonal-bipyramidales Koordinationspolyeder, wobei ein Chlorid-Ion aus der Koordinationssphare von Hg2+ verdrangt worden ist. In [HgBr(Thp)](H2O) ist ebenfalls ein Bromid-Ion durch ein Heteroatom ersetzt. In [Hg(PzH)2](HgCl3) liegen HgCl3--Anionen neben einem von zwei neutralen Pyrazol-Molekulen umgebenen Hg2+ vor. Trotz zunehmender Donorstarke der Liganden in [Hg(CF3)2(Thp)(OH2)]● H2O, [Hg(CF3)2(Ddcp)], [Hg(CF3)2(PipH2)] und [Hg(CF3)2(Phen)] ist ihr Einfluss auf die linearen Hg(CF3)2-Einheiten nur gering. Wahrend in [Hg(SCN)2(PipH2)] und [Hg(SCN)(Tz)] die Thiocyanat-Gruppen uber ihr Schwefel-Atom an Hg2+ koordinieren, verbrucken sie in [Hg(SCN)2(Ddcp)2] zwei Koordinationseinheiten zu Dimeren. Mit schwach koordinierenden Nitrat-Gruppen ist Hg2+ in der Kettenstruktur von [Hg(Ddcp)(NO3)2](H2O) uberkappt trigonal-prismatisch umgeben. In [Hg(Phen)(NO3)2] liegt eine verzerrt dodekaedrische Koordination vor. In [Hg(Tz)(ClO4)]2(TzH) sind zwei Metall-Ionen durch zwei Triazolat- und ein Triazol-Molekul zu Dimeren verbruckt. In[Hg(Thia)2(ClO4)2] liegen uber die Perchlorat-Gruppen zu Ketten verknupfte Koordinati-onseinheiten vor. Bei der Umsetzung von Benzothiazol und Morpholin mit einem Quecksilber(II)-Salz kommt es zur Ausbildung von [Hg(SC11H13N2O)2]. Die Mercaptogruppe ist ein derart starker Donor, dass sie die Anionen aller eingesetzten Quecksilber(II)-Salze aus der Ko-ordinationssphare von Hg2+ verdrangt.
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