Golf spielen gegen die Vergesslichkeit: Effekte des Erlernens der Sportart auf das Default Mode Netzwerk des Gehirns

2020 
Einleitung Im Rahmen der Demenz vom Alzheimer-Typ (DAT) zeigt sich eine gestorte neuronale Netzwerkorganisation, welche sich unter anderem auch im Default Mode Netzwerk (DMN) widerspiegelt. Multimodale Interventionen, wie zum Beispiel Golf, konnen einen positiven Einfluss auf die funktionelle Integritat der Netzwerke haben. Methodik Im Rahmen einer Pilotstudie wurde der Einfluss des Erlernens der Sportart Golf bei sieben alteren Menschen (> 60 Jahre) mit subjektiven Gedachtnisbeschwerden auf die funktionelle Konnektivitat des DMN untersucht. Die Probanden haben 22 Wochen unter Anleitung eines professionellen Golftrainers dreimal wochentlich je 60 min trainiert. Vor (Messzeitpunkt 0, MZP0) und nach der Intervention (Messzeitpunkt 1, MZP1) wurde eine Elektroenzephalografie (EEG)-Messung unter Ruhebedingungen (resting-state) durchgefuhrt. Die EEG-Daten wurden mit einem Magnetresonanztomographie-Template koregistriert. Die Konnektivitatsanalyse wurde in 15 Regionen des DMN durchgefuhrt und im Langsschnitt verglichen. Dabei wurden die Frequenzbander beta (14–29 Hz) und theta (5–7 Hz) berucksichtigt. Ergebnisse Nach der Intervention wurde eine hohere funktionelle Konnektivitat im gesamten DMN bei 5 / 7 Teilnehmenden im beta Frequenzband bzw. bei 6 / 7 Probanden im theta Frequenzband zu MZP1 im Vergleich zu MZP0 gemessen. Im anterioren DMN war bei allen Probanden und Probandinnen die funktionelle Konnektivitat im beta Frequenzband zu MZP1 im Vergleich zu MZP 0 hoher, wahrend sie im theta-Band bei 6 von 7 Teilnehmenden niedriger war. Im posterioren DMN war bei 6 von 7 (beta), bzw. 5 von 7 (theta) Probanden und Probandinnen die funktionelle Konnektivitat zu MZP1 hoher als zu MZP0. Spearman-Korrelationsanalysen zeigen zudem einen Zusammenhang zwischen der Teilnahmehaufigkeit und der prozentualen Veranderung der funktionellen Konnektivitat im gesamten DMN des beta Frequenzbandes (r = 0,786, p = 0,036) und im anterioren DMN des theta Frequenzbandes (r = –0,821, p = 0,023). Fazit Auf Basis der vorliegenden Daten lasst sich vermuten, dass das Erlernen der Sportart Golf einen Einfluss auf das DMN haben konnte. Die Ergebnisse bilden die Grundlage fur die Planung einer Studie mit einer groseren Kohorte und randomisierten kontrollierten Design.
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