C 2 Differenzierung nach Unfallarten

2007 
Im vorliegenden Abschnitt wird die Unfallrekonstruktion des Pkw-Fussgaenger-Unfalls, des Zweirad-Pkw-Unfalls und des Pkw-Pkw-Unfalls behandelt. Die die Verletzungen bei einem Pkw-Fussgaenger-Unfall bewirkende Dynamik des Unfallablaufes ist durch das geringe Massenverhaeltnis zwischen Fussgaenger und Pkw ebenso bestimmt wie durch die Kontur des stossenden Pkw und durch die Anatomie und aktuelle Haltung des Fussgaengers. Sowohl auf die Kinetik als auch auf die Dynamik hat zudem die Anstossart einen grossen Einfluss. Je nachdem, ob es sich zum Beispiel um einen Frontalunfall mit voller Ueberdeckung oder um einen nur streifenden Anstoss mit teilweiser Ueberdeckung handelt, unterscheiden sich Verletzungsart und -topographie. Im Fall einer vollstaendigen Ueberdeckung hat man es mit den kinetisch-dynamischen Sequenzen Anstoss, Aufladen und Abwerfen zu tun. Fuer viele Koerperteile und -regionen koennen biomechanische Belastungsgrenzen angegeben werden. Mit Simulationsprogrammen kann die Abfolge der Fussgaengertrajektorien und der eingeleiteten Kraftstoesse als Folge der Zeit fuer alle Kontaktregionen berechnet werden. Zwischen der Kollisionsgeschwindigkeit und dem Verletzungsgrad gibt es nur grobe Korrelationen. Grundvoraussetzung fuer die Rekonstruktion ist eine Kontaktspurenuntersuchung aller Kontaktobjekte sowie die Untersuchung der Verletzungsmorphologie und der Verletzungstopographie. Beim Zweirad-Pkw-Unfall wird zwischen 2 Typen des Unfallverlaufs unterschieden: 1. Der Pkw stoesst mit seiner Front in das seitliche Zweirad; 2. Das Zweirad stoesst mit seiner Front in den seitlichen Pkw. Haben Zweiradfahrer keinen Helm getragen, kann bei unfallbedingten Kopfverletzungen eine Mitschuld vorliegen. Die Beantwortung der Frage, ob die Verletzung mit Schutzhelm in ihrer Schwere vermeidbar gewesen waere, erfordert die technische Untersuchung des Helmes, des Helmsitzes und des Opfers auf spezielle Verletzungsmuster unter Helmschutz. Bei Pkw-Pkw-Kollisionen unterscheidet man unter kinetisch-dynamischen Gesichtspunkten zwischen Frontalaufprall, Seitenaufprall, Heckaufprall, Ueberschlagung und frontaler Unterfahrung. Sie unterliegen jeweils eigenen kinetischen Gesetzen und werden gesondert behandelt. Allgemein kann gesagt werden, dass bei gegebener Kollisionsgeschwindigkeit das Verletzungsmuster von der Kollisionsart, der Sitzposition, der durch Zwangskraefte im Insassenraum bewirkten Verzoegerung, der Innenraumfreiheit und den Schutzeinrichtungen abhaengig ist. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D353923. (KfV/A)
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