Versuche zur Gleichgewichtseinstellung bei der Aufnahme von Verteilungskurven durch Trübungstitration

1964 
Es werden einige Annahmen experimentell gepruft, die man zur quantitativen Auswertung von Trubungstitrationskurven als gegeben voraussetzt: 1. Gleichgewichtseinstellung. a) Die Gleichgewichtseinstellung kann durch eine Anderung der Geschwindigkeit des Fallungsmittelzulaufes nur geringfugig beeinflust werden. b) Ein starkes Fallungsmittel erzeugt auch eine starke Nachwirkung und damit verzogerte Gleichgewichtseinstellung. c) Als Losungsmittel nimmt man am besten ein Θ-Losungsmittel. 2. Heterogene Keimbildung. Versuche, die Einstellung des Gleichgewichts durch Zusatze staubfeiner fester Teilchen zu beschleunigen, hatten keinen Erfolg. 3. Koagulation. Starke Ruhrung des Systems beschleunigt die Gleichgewichtseinstellung, aber noch mehr das Koagulieren der Teilchen, wodurch sich ihre Zahl unerwunscht schnell verringert. Geeignete Emulgatoren konnen sowohl Koagulation als auch Entquellung verhindern. 4. Teilchenzahl. Die Teilchenzahl nimmt schnell ab, obwohl die Trubung wahrend der Titration laufend zunimmt. 5. Entquellung. Die Gesamttrubung wird durch die Entquellung der Teilchen stark und unkontrollierbar verandert. 6. Schlusfolgerungen: Die quantitative Auswertung von Trubungstitrationskurven erscheint auserst zweifelhaft. Trubungstitrationen zur Betriebskontrolle und Losung praktischer Fragen sollten nach Moglichkeit in einemΘ-Losungsmittel und einem schwachen Fallungsmittel mit einem geeigneten Emulgator durchgefuhrt werden.
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