T-Zellaktivierung und -differenzierung im intestinalen Immunsystem — Bedeutung für die Pathogenese entzündlicher Darmerkrankungen

1993 
Das intestinale Immunsystem befindet sich in einem engen Kontakt zu einer grosen Zahl von antigenen und mitogenen Substanzen im Darmlumen. Im Immunsystem der Darmschleimhaut mussen deshalb sehr effektive Mechanismen existieren, um den Korper vor einer Invasion moglicher pathogener Substanzen bzw. Organismen oder einer uberschiesenden Immunantwort auf die enorme Zahl von Antigenen im Darmlumen zu schutzen [10]. Untersuchungen der letzten Jahre haben gezeigt, das insbesondere die T-Lymphozyten in der intestinalen Lamina propria in besonderer Weise differenziert sind. Sie mussen den Gedachtnis-T-Zellen zugerechnet werden; sie unterscheiden sich jedoch sowohl funktionell als auch phanotypisch von zirkulierenden oder in-vitro-definierten Gedachtniszellen [4, 22]. Lamina-propria-T-Zellen konnen als differenzierte Effektorlymphozyten charakterisiert werden, die auf eine Stimulation des antigenspezifischen T-Zellrezeptors mit der Sekretion von Helferfaktoren fur B-Zellen antworten [12, 21]. Sie reprasentieren daher eine Subpopulation von T-Lymphozyten mit einem ganz besonderen Reifungszustand. Eine antigen-spezifische Immunantwort intestinaler Lamina-propria-T-Zellen in Form einer fehlenden Proliferation und einer Zunahme der Sekretion regulatorischer Faktoren kann eine moglicherweise schadigende klonale Expansion von T-Lymphozyten in der Mukosa verhindern, jedoch gleichzeitig eine protektive Immunantwort in Form einer Immunglobulinsekretion erlauben [22].
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