Zur Bedeutung des Freihandels und globaler Wertschöpfungsketten für Deutschland und Österreich
2021
Vielerorts wurde aufgrund der COVID-19 Pandemie hinterfragt, ob die derzeitige globale wirtschaftliche Vernetzung weiterhin wunschenswert sei, und ob nicht eine Re-Regionalisierung der Produktion angestrebt werden sollte. Im Rahmen dieses Beitrags erortern wir deshalb die Bedeutung des Freihandels, im Speziellen der auslandischen Endnachfrage, fur die Wertschopfung in Deutschland und Osterreich. Es zeigt sich, dass sowohl Deutschland als auch Osterreich eng in globale Wertschopfungsketten integriert sind und eine vergleichsweise zentrale Position einnehmen. Daruber hinaus wird deutlich, dass rund ein Drittel der Wertschopfung in Deutschland und Osterreich schlieslich im Ausland konsumiert oder investiert wird. In Industriebranchen ist der Anteil der im Ausland der Endnachfrage zugefuhrten Wertschopfung deutlich hoher und betragt in einzelnen Branchen uber 80 %. Auch fur einzelne im Ausenhandel wichtige Dienstleistungsbranchen wie dem Groshandel oder Finanzdienstleistungen ist die globale Verflechtung zentral. Aufgrund der hohen volkswirtschaftlichen Kosten, die mit einer Re-Regionalisierung aufgrund von moglichen Vergeltungsmasnahmen sowie moglichen mittelfristigen Verlusten von Spezialisierungsvorteilen einhergehen, sollte die COVID-19 Pandemie nicht als Anlass fur eine Ruckkehr zu einer protektionistischeren Handelspolitik herangezogen werden. Vielmehr soll das Ziel der Wirtschaftspolitik sein, die Rolle deutscher und osterreichischer Unternehmen im Ausenhandel und globalen Wertschopfungsketten durch eine Steigerung der Produktivitat zu starken und eine Weiterentwicklung der europaischen und weltweiten Integration voranzutreiben.
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