Sensibilisierungstrainings gegenüber häuslicher Gewalt für medizinisches Fachpersonal. Sind diese auch effizient

2020 
Untersuchungen der Europaischen Union folgend, sind 33 % aller Frauen ab dem 15. Lebensjahr von hauslicher Gewalt betroffen und wenden sich bei der Suche nach Hilfe vorwiegend an das Gesundheitssystem. Das Erleben von Gewalt hat schwerwiegende Folgen nicht nur auf die psychische, sondern auch auf die korperliche Gesundheit der Betroffenen. So kommt es neben Verletzungsfolgen, u. a. zu unerklarbaren Schmerzen, gastrointestinalen Beschwerden oder Problemen im Bereich der reproduktiven Medizin. Nachdem sich viele der Betroffenen auf der Suche nach Unterstutzung zuerst an das Gesundheitssystem wenden, kommt dem medizinischen Fachpersonal auch hier eine Schlusselrolle zu, wodurch Sensibilisierungstrainings fur die Berufsgruppen immer bedeutender werden. Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Sensibilisierungstrainings gegenuber hauslicher Gewalt wurden vor und nach dem Training mit Hilfe eines Fragebogens zu ihrer empfundenen Sicherheit im Umgang mit von Gewalt betroffenen Patientinnen und Patienten befragt. Die Evaluation eines Schulungszyklus am Landeskrankenhaus Innsbruck zeigte signifikante Verbesserungen im subjektiven Sicherheitsgefuhl im Umgang mit gewaltbetroffenen Patientinnen und Patienten. Ein strukturierter Aufbau der Sensibilisierungstrainings mit Basiskursen und Aufbauseminaren, sowie einem Fokus auf Beziehungsaufbau und Umgang mit Emotionen erscheint sinnvoll.
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