Defäkoflowmetrie Eine neue Untersuchungstechnik zur beurteilung der entleerungsfunktion des rektums

1996 
In einer prospektiven Untersuchung wurden 78 Patientinnen mit einer chronischen Obstipation (31 Slow transit, 47 obstruktive Defakationsstorung) zur Beurteilung der Entleerungsfunktion des Rektums mittels der Defakoflowmetrie untersucht. Diese Patientinnen wurden mit einem normalen Patientenkollektiv (n=32) verglichen. Folgende Mesparameter wurden dabei ermittelt: Defakations- und Retentionsvolumen, Defakationsfraktion, Defakationszeit, maximaler Flus, mittlere Flusrate und Zeit bis zum maximalen Flus. Die Patientinnen mit einem Slow transit des Kolons unterschieden sich hinsichtlich der Entleerungsfunktion des Rektums erwartungsgemas nicht von der Kontrollgruppe. Signifikante Unterschiede bestanden zwischen beiden Obstipationsformen einerseits sowie zwischen der obstruktiven Defakationsgruppe und der Kontrollgruppe, und zwar bei allen oben genannten Mesparametern. Die Entleerungsfunktion hangt weder vom intraanalen noch vom intrarektalen Druck ab. In der Gruppe der obstruktiven Defakationsstorungen waren 3 Untergruppen unterscheidbar: Eine Gruppe mit langerer Defakationszeit und guter Entleerung, eine Gruppe mit verlangerter Defakationszeit und geringerer Entleerungsmenge und eine weitere kleinere Gruppe, die uberhaupt nicht entleeren konnte. Jeder Gruppe liegt ein unterschiedlicher Pathomechanismus zugrunde. Daraus folgern wir, das Veranderungen oder Rektumentleerung entweder Defakationsvolumina oder Defakationszeiten oder beides betreffen konnen und lediglich bei Patienten mit einer Outlet obstruction nachweisbar sind. Somit stellt die Defakoflowmetrie als ein dynamisches Verfahren einen Screening-Test zur Differenzierung der chronischen Obstipation dar.
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