Stellenwert des intensivmedizinischen Monitoring mit dem Pulmonalarterienkatheter

2000 
Der Pulmonalarterienkatheter (PAK) wird weltweit fur das intensivmedizinische Monitoring und zur Steuerung der hamodynamischen Therapie kritisch kranker Patienten eingesetzt. Trotz des ungebremsten Einsatzes des PAK gibt es bis heute keine eindeutigen Beweise, dass dadurch die Morbiditat und Mortalitat dieser Patienten reduziert wird. Es gibt gegenteilige Hinweise, dass ein solches Vorgehen die Morbiditat und Mortalitat sogar erhohen kann. Die vorliegende Arbeit fasst die Studien zum Einsatz des PAK in der Intensivmedizin zusammen. Die Daten beim Kollektiv der internistischen Intensivmedizin erlauben weder eine definitive Ablehnung des PAK als prognoseverschlechternd, noch erscheint es gerechtfertigt, den moglichen Informationsgeweinn beim Einsatz des PAK gleichzusetzen mit einer Verbesserung der Prognose. Grunde fur eine mogliche Verschlechterung der Prognose sind katheterassoziierte Komplikationen und die haufige arztliche Fehlinterpretation der Daten bei mangelndem Wissensstand. Offene Fragen zur Prognoseverbesserung konnen nur durch prospektive kontrollierte Studien beantwortet werden. Die Durchfuhrung solcher Studien macht aber nur Sinn, wenn eine adaquate Ausbildung der Arzte bezuglich Handhabung und Dateninterpretation sichergestellt ist. Im Einzelfall sollte der Pulmonalarterienkatheter immer dann zum Einsatz kommen, wenn zu Beginn oder im Verlauf der Erkrankung eines kritisch kranken Patienten eine spezielle Fragestellung an die hamodynamische Situation entsteht, die weder klinisch beantwortbar, noch durch weniger invasive Methoden eruierbar ist. Dabei sollte durch einen erfahrenen Untersucher die korrekte Katheteranlage und die exakte Dateninterpretation sichergestellt sein.
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