„Weil ich das will“ – Der Einfluss von Selbstbestimmung auf den Zusammenhang zwischen körperlicher Alltagsaktivität und Befindlichkeit

2020 
Hintergrund: Der positive Zusammenhang zwischen korperlicher Alltagsaktivitat und subjektiver Befindlichkeit konnte in einer Reihe von alltagsnahen Studien belegt werden. Es gibt Hinweise darauf, dass sich wahrgenommene Selbstbestimmung auf diesen Zusammenhang auswirkt. Bisher gibt es keine Studie, die den Einfluss der wahrgenommenen Selbstbestimmung mittels Ecological Momentary Assessment in einem langeren Erhebungszeitraum erfasst und den Einfluss von Wochentagen berucksichtigt. Ziel dieser Untersuchung ist es, zu uberprufen, ob sich die Starke des Zusammenhangs zwischen korperlicher Alltagsaktivitat und Befindlichkeit (Valenz, Ruhe, Wachheit) in Abhangigkeit von der wahrgenommenen Selbstbestimmung im Alltag unterscheidet. Methode: Die korperliche Alltagsaktivitat von 41 Teilnehmenden (34 Frauen, durchschnittliches Alter: 22.44±5.07 Jahre) wurde wahrend eines siebentagigen Erhebungszeitraumes objektiv mittels Beschleunigungssensoren (Actigraph® wGT3X-BT) erfasst. Zusatzlich beantworteten die Teilnehmenden uber ihr Smartphone (movisensXS) zu acht zufalligen Zeitpunkten am Tag Fragen zum Affekt (Kurzform des Mehrdimensionalen Befindlichkeitsfragebogens, MDBF) und zur wahrgenommenen Selbstbestimmung (Situative Motivationsskala, SIMS). Die Daten werden mittels Mehrebenenanalysen ausgewertet. Ergebnisse: Wahrend des Erhebungszeitraums trugen die Teilnehmenden den Beschleunigungssensor taglich durchschnittlich fur 14 Stunden. Die durchschnittliche tagliche Schrittzahl betrug 7005,7. Insgesamt wurden 1931 von 2296 signalkontingenten Fragebogen zu Affekt und Selbstbestimmung beantwortet. Fur die Auswertung der Mehrebenenmodelle wird erwartet, dass der Zusammenhang zwischen subjektiver Befindlichkeit und dem Ausmas korperlicher Alltagsaktivitat in den vorangegangenen 10 Minuten mit steigender Autonomie zunimmt. Diskussion: Im Vergleich zu bisherigen Studien wurde in dieser Untersuchung der Erhebungszeitraum verlangert, so dass der Einfluss von wahrgenommener Selbstbestimmung auf den Zusammenhang zwischen Alltagsaktivitat und subjektiver Befindlichkeit uber die Wochentage hinweg kontrolliert werden kann. Die Ergebnisse der Studie konnen einen Beitrag leisten zur Entwicklung von bewegungsspezifischen Interventionen. Die alltagsnahe Erhebung der wahrgenommenen Selbstbestimmung kann einen wichtigen Beitrag fur die Erklarung des Zusammenhangs zwischen korperlicher Alltagsaktivitat und Affekt liefern.
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