Experimentelle Infektionen durch Vibrionen

1973 
Vibrionen werden beim Menschen, bei Tieren und im Wasser als frei lebende Mikroorganismen angetroffen. Neben den Choleravibrionen, die bei naturlichem Infektionsmodus nur fur den Menschen pathogen sind, gibt es einige Species, die Open image in new window Abb. 1 V. cholerae. Vergr. 12500fach bei Rindern, Schafen, Schweinen, Huhnern und Fischen nachgewiesen werden und deren Pathogenitat fur einige Tiere bekannt ist. Alle diese Mikroorganismen werden in der Familie VII Spirillaceae der Ordnung I Pseudomonadales und der Klasse Schizomycetes zusammengefast (Bergey, 1957). Vibrionen sind gramnegative, kurze, leicht gebogene, kommaformige Mikroorganismen, deren Lange mit 1,5–5,0 μ und deren Breite mit 0,2–0,5 μ angegeben wird. Die einzeln liegenden oder zu einer Wendelform vereinigten Bakterien sind beweglich und zeigen gewohnlich eine einzelne, polar angeordnete, relativ kurze Geisel. Das Sauerstoffbedurfnis der Vibrionen gestattet eine grobe Einteilung in aerobe, mikroaerophile und anaerobe Arten (Bergey, 1957). Die aeroben Vertreter stellen in der Regel keine besonderen Anspruche an ihr Nahrmedium, wahrend mikroaerophile und anaerobe Arten fur ihre Vermehrung spezielle Zusatze zum Nahrsubstrat benotigen, wie Blut, Serum oder Ascitesflussigkeit. Zur weiteren Einteilung der Vibrionen wird die Uberprufung der Stoffwechselleistungen, die Untersuchung serologischer Eigenschaften und das Verhalten im Tierexperiment herangezogen. Die Einordnung aller fur tierexperimentelle Untersuchungen verwendeten Arten in die bei Bergey (1957) angegebene Systematik ist nicht moglich. Bei Bergey (1957) sind nur 34 Arten aufgefuhrt, wahrend die Zahl der anerkannten Species im Index Bergeyana (1966) bereits 170 betragt.
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