Mißbildungsregister — Möglichkeiten und Grenzen
1983
Angeborene Misbildungen zahlen zu den haufigsten Todesursachen bei Kindern (1,2). Das Wissen uber ihre Ursachen ist jedoch sehr begrenzt. Recht ubereinstimmend werden rund 20% der Misbildungen als erbbedingt angesehen, 5–10% auf chromosomale Aberrationen und 2–10% auf Virusinfektionen zuruckgefuhrt (3–5). Seit der Contergan-Katastrophe mit rund 6000 schwermisgebildeten Neugeborenen sind auch Arzneimittel und Chemikalien ins Licht der Aufmerksamkeit geraten. Ihr Anteil wird von Wilson (3) auf 2–3% geschatzt. Die Ursachen von 60–70% aller Misbildungen scheinen dagegen bis heute ungeklart. Die dringende Notwendigkeit der weiteren Erforschung dieser ‘Dunkelziffer’ wird durch unsere Kenntnisse vom Arzneimittelkonsum wahrend der Schwangerschaft unterstrichen (Tab. 1).
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