Dakryoendoskopische Tränenwegschirurgie – Einflussfaktoren auf das postoperative Ergebnis

2018 
Hintergrund Die Dakryoendoskopie (DE) gilt als etablierte Methode der minimalinvasiven Tranenwegschirurgie. Langzeituntersuchungen zum Behandlungserfolg dieser Therapiemethode sind von groser Bedeutung. Hierbei sollten Einflussfaktoren auf das postoperative Ergebnis Berucksichtigung finden, um eine angepasste Patientenauswahl im Vorfeld der Behandlung treffen zu konnen. Material und Methoden Es fand eine Auswertung des Patientenguts in Form einer retrospektiven Studie statt. Anhand eines festgelegten Fragebogens erfolgte prospektiv eine Follow-up-Analyse. Pra- und intraoperative Einflussfaktoren wurden mit dem Behandlungserfolg korreliert. Dieser definierte sich durch eine deutlich gebesserte oder fehlende Epiphora, das Fehlen einer erneuten tranenwegschirurgischen Operation und die Freiheit von Zeichen einer chronischen Dakryozystitis (Sekretion, Schmerzen in der Tranensackregion). Zusatzlich wurde die subjektive Zufriedenheit der Patienten mit dem Ergebnis der Operation erfragt (kategorisiert in „sehr gut“, „gut“, „unzureichend“ und „schlecht“). Ergebnisse Insgesamt wurden 215 DE von 182 Patienten (130 Frauen, 52 Manner) in die Follow-up-Analyse eingeschlossen. Das Durchschnittsalter betrug 58 ± 17 Jahre (Altersspanne: 18 bis 91 Jahre). Die Nachbeobachtungszeit lag bei 31 bis 77 Monaten (Median: 55 Monate). Der Behandlungserfolg betrug im Nachbeobachtungszeitraum 59,1%, wobei weder Patientenalter noch Geschlecht Einfluss nahmen. Im Vergleich zu absoluten Stenosen ist der Operationserfolg bei relativen Stenosen doppelt so hoch (p = 0,02). Eine Tranensackektasie fuhrt mit einem 1,9-fach erhohten Risiko zum Misserfolg (p = 0,01). Es bestand ein Trend zu schlechteren Heilungsraten bei postsakkaler Stenosenlokalisation (p = 0,2) und einem Patientenalter von mehr als 49 Jahren (p = 0,1). Das Ergebnis der Operation wurde in 32,1% mit „sehr gut“ und in 30,2% mit „gut“ bewertet. Schlussfolgerung Die DE eignet sich mit ihrem minimalinvasiven Vorgehen als „first-step procedure“. Das Ausbleiben einer Narbe und die schnelle Genesung sind fur Patienten von starker Bedeutung. Medizinisch bedeutsam ist, dass die topografische Anatomie erhalten bleibt und somit alle Therapieoptionen im Falle erneut notwendiger Operationen bewahrt werden. Patienten mit relativen Stenosen und pra- bis intrasakkaler Lokalisation profitieren in besonderem Mase von dieser Art der Intervention.
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