Risikoadaptierte Antikoagulation zur Schlaganfallprävention bei Vorhofflimmern in Deutschland, Österreich und der Schweiz

2015 
Hintergrund | Das Management von Patienten mit Vorhofflimmern (VHF) hat in den letzten Jahren zahlreiche Verbesserungen erfahren, unter anderem durch die Einfuhrung neuer Scores zur Stratifizierung des Schlaganfallsrisikos, wie auch durch die Verfugbarkeit der nicht-Vitamin-K oralen Antikoagulanzien (NOAK). Ziel der PREFER-in-AF-Studie war es, die Versorgung von Patienten mit VHF unter besonderer Berucksichtigung der Schlaganfallpravention durch Antikoagulation zu untersuchen. Patienten | In Deutschland, Osterreich und der Schweiz wurden zwischen Januar 2012 bis Januar 2013 1771 Patienten in die Studie eingeschlossen (mittleres Alter 71,9 ± 9,2 Jahre; 63 % Manner). Zu Beobachtungsbeginn betrug die mittlere Zeit seit Erstdiagnose von VHF 4,8 ± 5,3 Jahre, wobei 30,7 % der Patienten paroxysmales, 11,0 % persistierendes, 4,7 % langanhaltend persistierendes, und 53,3 % permanentes VHF aufwiesen. Ein Sinusrhythmus lag bei 25,1 % vor. Der mittlere CHA 2 DS 2 -VASc-Score lag bei 3,7 ± 1,8 Punkten (0 Punkte bei 3,0 %, 1 Punkt bei 7,1 %, ≥ 2 Punkte bei 89,9 %). Ergebnisse | Zur Prophylaxe thromboembolischer Ereignisse erhielten 68,1 % der Patienten Vitamin-K-Antagonisten (VKA, uberwiegend Phenprocoumon), 11,6 % wurden mit einem NOAK behandelt (hauptsachlich Rivaroxaban oder Dabigatran), 7,6 % mit Thrombozytenaggregationshemmern (TAH) und 7,7 % mit VKA und TAH in Kombination. Keinerlei Thromboembolie-Prophylaxe erhielten 5,0 % der Patienten. Ein temporares Absetzen von VKA bei Interventionen wurde bei 29,7 % in den 12 Monaten vor Einschluss berichtet. Die Rate von adaquat eingestellten Patienten (mindestens 2 von 3 INR-Werten im Bereich 2,0–3,0) lag bei 75,1 % (bezogen auf Patienten mit bekannten INR-Werten und Risikoscore). Eine Blutungsneigung bzw. Blutungen in der Anamnese wurden bei 5,1 % der Patienten berichtet, Hospitalisierungen aufgrund groserer Blutungen in den letzten 12 Monaten bei 1,9 %. Mogliche Risikofaktoren fur eine Antikoagulation bestanden bei 76,7 % der Patienten. Der mittlere HAS-BLED-Score betrug 2,1 ± 1,1 Punkte. Schlussfolgerung | Die Rate der mit oraler Antikoagulation behandelten VHF-Patienten lag mit knapp 90 % deutlich hoher als in alteren Beobachtungsstudien. NOAK wurden bei 12 % der Patienten eingesetzt.
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