Papillektomie – Komplikationen und Rezidive in einer retrospektiven Serie

2010 
Einfuhrung: Seit den 1990er Jahren hat sich die endoskopische Schlingenresektion von Adenomen der Vater'schen Papille als weniger invasive Alternative zur chirurgischen Ampullektomie zunehmend etabliert. Wir berichten uber eine Serie von Papillenresektionen in unserem Zentrum unter dem besonderen Aspekt von Komplikationen und Rezidiven. Methoden: Alle Patienten mit im Klinikum Oldenburg durchgefuhrter Papillektomie wurden retrospektiv fur den Zeitraum von 02/2003 bis 02/2010 erfasst. Ausgangsbefunde einschlieslich endosonographischer Voruntersuchung, technische Aspekte des Eingriffs, Komplikationen und Verlaufsbeobachtung wurden ausgewertet. Ergebnisse: 37 Patienten (23m, 14w) wurden mittels Papillektomie behandelt, davon 2 mit Vorbehandlung eines Papillenadenoms, 3 mit FAP und nur 8 mit Cholestasezeichen. An schwerwiegenden Komplikationen traten auf: 2 periinterventionelle Aspirationen, eine mit Todesfolge wohl auf Grund kardiovaskularer Vorerkrankung; eine Perforation eines Duodenaldivertikels (lediglich Abszess-Punktion); 8 Pankreatitiden, davon eine nekrotisierende, alle bis auf eine ohne einliegende protektive Endoprothese (insgesamt 17mal Endoprotheseneinlage); in uber der Halfte der Falle traten interventionsbedurftige Blutungen auf, die jedoch nur in 6 Fallen einen Zweiteingriff notwendig machten, 2 transfusionsbedurftige bei Patienten unter Heparin bei Z.n. Herzklappenersatz. Neben 4 nicht-neoplastischen Befunden fanden sich 6 Malignome. Von den 27 Patienten mit Adenom entwickelten 7 ein Rezidiv (alle in den ersten 3 Monaten), 2 davon mit erneuten Rezidiven. Der prainterventionelle endosonographische Nachweis von intraduktalen Adenomanteilen erwies sich als starker Pradiktor fur die Notwendigkeit eines Zweiteingriffs zur primaren Sanierung (alle 5 Falle), wie auch fur das Auftreten von Rezidiven (5 von 7 Fallen). Zusammenfassung: Die Papillektomie bei Adenomen hat sich als Therapieverfahren bewahrt, bedarf jedoch eines strikt individualisierten Vorgehens v.a. zur Behandlung von intraduktalen Adenomanteilen, aufbauend auf der prainterventionellen Endosonografie. Notwendig sind insbesondere das sichere Management von Komplikationen (Blutstillung) und die fruhzeitige Kontrolle zur konsequenten Behandlung von Rezidiven (26%).
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    0
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []