Feld - fällt - fehlt : Untersuchungen zur Phonologie-Morphosyntax-Schnittstelle bei Kindern und Erwachsenen

2012 
Neben der Frequenz eines cues ist es dessen Zuverlassigkeit, die Kindern hilft, die an sie gerichtete Sprache zu segmentieren, Worteinheiten zu erkennen sowie diese syntaktisch zu kategorisieren. Im Deutschen weist die Subsilbe „Langvokal+Konsonant+/t/“ (z.B. in fehlt, wohnt) zuverlassig auf eine -t-flektierte Verbform hin. Die in kindgerichteter Sprache hoher frequente Subsilbe „Kurzvokal+Konsonant+/t/“ (z.B. in Feld, Hemd, fallt, rund) gibt hingegen keinen derartig eindeutigen Hinweis. Es wurde der Frage nachgegangen, inwiefern diese unterschiedlichen Zuverlassigkeiten und Frequenzen der Subsilben auf die Nomen-, Verb- und Verbflexionsverarbeitung einwirken. Drei Altersgruppen wurden untersucht: achtzehn Monate alte Kinder, drei- bis funfjahrige sprachunauffallige und -auffallige Kinder sowie erwachsene Sprecher. Einflusse der unterschiedlichen Zuverlassigkeiten und Frequenzen der ausgewahlten Subsilben konnten fur alle Probandengruppen gefunden werden. Die Subsilbe stellt damit eine linguistische Grose dar, die in der fruhen Sprachwahrnehmung als cue dienen sowie die Sprachverarbeitung Erwachsener lenken kann und auch fur die Sprachdiagnostik und -therapie sprachauffalliger Kinder berucksichtigt werden sollte.
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