Einschätzung des subjektiven Infektionsrisikos und Impfbereitschaft gegen SARS-CoV-2 unter deutschen Augenärzten

2021 
Nach Zulassung erster COVID-19-Impfstoffe in Deutschland sind „Impfpriorisierung“ und „Impfbereitschaft“ zentrale Themen in der Diskussion uber Strategien zur Beendigung der Pandemie. Wie Augenarztinnen und Augenarzte das Infektionsrisiko in Augenkliniken und -praxen subjektiv bewerten und wie gros die Impfbereitschaft in dieser Berufsgruppe ist, wurde bisher nicht untersucht. Ziel dieses Projekts war die Erfassung der subjektiven Bewertung des Infektionsrisikos und der Impfbereitschaft der Augenarzte in Deutschland. Die Daten wurden im Rahmen einer kurzen, anonymen Online-Umfrage des Berufsverbands der Augenarzte Deutschlands (BVA) und der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) unter Federfuhrung der Universitatsaugenklinik Dusseldorf erhoben. Der Fragebogen war im Zeitraum vom 22.01. bis 12.02.2021 zur Teilnahme freigeschaltet. Die Umfrage richtete sich an alle augenarztlichen Kolleginnen und Kollegen. Insgesamt wurden 1162 vollstandige Antwortbogen ausgewertet. Das berufsbedingte Infektionsrisiko bewerten die Befragten durchschnittlich mit 7,5 ± 1,9 (Skala von 1 bis 10; 1 = sehr geringes Risiko, 10 = sehr hohes Risiko); 971 Umfrageteilnehmer (83,6 %) schatzen das Infektionsrisiko im Vergleich zu anderen arztlichen Fachrichtungen als hoher ein; 92,9 % (n = 1079) der Umfrageteilnehmer geben an, sich impfen lassen zu wollen. Die befragten Augenarzte sehen ihre Berufsgruppe einem auch im Vergleich zu anderen Fachrichtungen uberdurchschnittlich hohen SARS-CoV-2-Infektionsrisiko ausgesetzt. Dabei kritisieren sie haufig die Priorisierung des Bundesministeriums fur Gesundheit (BMG), die von der Priorisierung der Standigen Impfkommission (STIKO) abweicht. Die Impfbereitschaft ist unter den befragten deutschen Augenarzten sehr hoch.
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