Präexzitationssyndrome, mit einer akzessorischen Leitungsbahn assoziierte atrio-ventrikuläre (AV)-Reentry-Tachykardien

2011 
Zusammenfassung Akzessorische Leitungsbahnen sind eine haufige Ursache fur paroxysmale Tachykardien. In der Regel sind diese Tachykardien nicht lebensbedrohlich, eine Ausnahme ist die schnelle antegrade Uberleitung von Vorhofflimmern uber eine akzessorische Leitungsbahn mit kurzer antegrader Refraktarzeit. Bei antegrader Leitung sieht man im Sinusrhythmus die typische Deltawelle als Ausdruck der Fusionsaktivierung des Ventrikels sowohl uber die akzessorische Bahn als auch uber den AV-Knoten, es gibt jedoch auch akzessorische Bahnen, die nur retrograd leiten und ebenfalls fur das Auftreten von Tachykardien verantwortlich sein konnen. Aufgrund der moglichen Gefahrdung durch eine schnelle antegrade Leitung uber eine akzessorische Bahn wahrend Vorhofflimmern kann im Einzelfall auch bei asymptomatischen Patienten mit ventrikularer Praexzitation eine Bestimmung der antegraden Refraktarzeit der akzessorischen Bahn sinnvoll sein. Dafur ist entweder eine invasive elektrophysiologische Untersuchung oder aber eine Stimulation mit Hilfe einer Osophaguselektrode erforderlich [1,2] . Ob eine nur intermittierende Praexzitation ebenfalls immer mit einer guten Prognose einhergeht, ist nicht ganz klar [3] . Die Katheterablation der akzessorischen Leitungsbahn stellt heute bei symptomatischen Patienten die Therapie der ersten Wahl dar, die medikamentose (Dauer)-Therapie spielt dagegen nur noch eine untergeordnete Rolle. Bei asymptomatischen Patienten mit Praexzitation im EKG muss die Indikation zur Ablation sorgfaltig abgewogen werden, in der Regel wird nur bei besonderen Risikogruppen auch ohne Symptomatik eine Ablationsbehandlung durchgefuhrt werden.
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