Photopisches Kontrastsehen
2008
Die Kontrastempfindlichkeit (KE) ist eine wesentliche Sehfunktion. Sie kann aus optischen (Aberrationen, Streuung, Beugung) oder neuralen Grunden (z. B. bei Glaukom oder Neuritis nervi optici) herabgesetzt sein. In der klinischen Praxis spielt die Prufung der KE bei Verlaufskontrollen, Gutachten, Fahrtauglichkeitsprufungen und Einstellungsuntersuchungen eine Rolle, sie ist ferner wichtiger Bestandteil klinischer Studien zur optischen Qualitat z. B. in der Katarakt- und refraktiven Chirurgie. Durch zusatzliche Prufung mit einer Blendlichtquelle kann die Blendempfindlichkeit ermittelt werden. Im Gegensatz zum Hochkontrastvisus unterliegen Kontrastschwellen einer hoheren Variabilitat und sind stark vom verwendeten Test, von der Umgebungsleuchtdichte und von der verwendeten Teststrategie sowie der Definition des Kontrastes abhangig. Bei einigen Tests kommen „Deckeneffekte“ (engl. „ceiling effects“) vor. Insbesondere bei Verlaufskontrollen ist auf maximale Standardisierung zu achten. Klinisch bleibt die Kontrastschwellenmessung Spezialanwendungen und Eignungstests vorbehalten. In diesem Bericht der DOG-Kommission fur Qualitatssicherung sinnesphysiologischer Untersuchungen wird auf die sinnesphysiologischen Grundlagen der Kontrastwahrnehmung eingegangen, ferner auf Testverfahren und Teststrategien, und es wird eine tabellarische Ubersicht uber gebrauchliche Testverfahren gegeben.
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