Das Neonatale Abstinenzsyndrom nach pränataler Opioidexposition

2015 
Drogen in der Schwangerschaft werden diaplazentar auf das Ungeborene ubertragen und erreichen die fetale Zirkulation. Die mit der Geburt endende Substanzexposition des Kindes fuhrt zum Neonatalen Abstinenzsyndrom beim Neugeborenen. Das Kind zeigt insbesondere bei Opioidkonsum der Mutter respiratorische, gastrointestinale und neurologische Anpassungsstorungen als Zeichen des akuten postnatalen Entzugs. Auffallig sind die Neugeborenen haufig durch Fruhgeburtlichkeit, niedriges Geburtsgewicht, Unreife und kleinen Kopfumfang. Aufgrund der unspezifischen Symptome kann die pranatale Drogenexposition bei ungenauer Anamnese unbekannt bleiben. Ein daraus moglicherweise sich ergebender unbehandelter Entzug erhoht das Risiko der postnatalen Mortalitat. Methadon ist das Hauptsubstitut in Deutschland und ruft unter den Opioiden die starksten Entzugssymptome hervor. Eine intensive Pflege der Kinder und nicht pharmakologische Therapien konnen die Symptome suffizient mildern und sind die Basis der Entzugstherapie. Bei schweren Verlaufen ist der zusatzliche Einsatz von Morphin als Mittel der ersten Wahl notwendig. Der pranatale Opioidkonsum gilt als Risikofaktor fur plotzlichen Kindstod, langfristige Entwicklungsstorungen und Kindeswohlgefahrdung.
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