Beitrag zum einheitlichen Aufbau und zur funktionellen Klassifizierung der peripheren Nerven

1953 
1. W. Feldberg hat unlangst in einem Schema die gegenwartigen Erschinungsformen der Nervenklassifizierung gemas ihrer Funktion dargestellt. In dem vorliegenden Beitrag wird diese Klassifizierung vervollstandigt. Vorausgesetzt, das die postganglionare Faser eines Skelettmuskels eine Lange von Null habe, dann ergibt sich daraus, das die motorische Endplatte in Wirklichkeit das postganglionare Neuron darstellt. 2. Die bisher veroffentlichten Grunde hiefur sowie die eigenen Grunde der Autoren, die den Gesichtspunkt unterstutzen, werden hier dargestellt. Im ubrigen weisen die Autoren darauf hin, das samtliche theoretisch moglich Bedingungen gegeben sind, wonach eine gleichzeitige Existenz eines cholinergischen und adrenergischen Neurons moglich sei. Die Autoren haben nachgewiesen, das im N. Vagus des Kaninchens praganglionare Fasern bestehen, die sich in adrenergischen, postganglionaren Fasern fortsetzen, welche die Offnung der Cardis veranlassen. Wir haben hier also einen vierten Fall, derFeldberg entgangen ist, d. h. praganglionare, cholinergische Fasern im Parasympathicus, die in postganglionare sympathische Fasern enden. 3. Auf diese Weise erhalt das Schema uber den Aufbau der Neuronen aus praund postganglionaren Elementen seinen Wert fur das autonome Nervensystem ebenso gut wie fur die Skelettmuskulatur. Wenn man in Betracht zieht, das die sensiblen Fasern ebenfalls cholinergisch sind, dann kann man Acetylcholin als universellen Vermittler der peripheren Nerven ansehen — mit Ausnahme der adrenergischen Endungen.
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