Motorische Entwicklungsstörungen und psychiatrische Diagnosen bei Sonderschülern

1993 
76 Erstklasler aus Schulen fur besonderen Forderungsbedarf der Stadt Erlangen wurden hinsichtlich umschriebener Entwicklungsstorungen der Motorik (UES Motorik) und psychischer Storungen untersucht. 15 Kinder (19,7%), Jungen und Madchen im gleichen Verhaltnis, wiesen eine UES Motorik auf. Dieser Anteil ist wesentlich hoher gegenuber dem in der Durchschnittspopulation. Bei 8 Kindern (10,5%) lag eine umschriebene Storung der Korperkoordination vor, bei 3 Kindern (3,9%) waren Korperkoordination und Feinmotonk gestort, bei den ubrigen 4 Kindern (5,3%) lag eine Kombination einer umschriebenen motorischen Storung mit einer sprachlichen Storung vor. Eine isolierte umschriebene Storung der Feinmotorik konnte nicht beobachtet werden 33% der Kinder mit einer UES Motorik hatten zusatzlich eine psychiatrische Diagnose. Beinahe ebenso viele psychiatrische Diagnosen fanden sich bei den Kindern ohne motorische Storungen (MQ>70 30,6%). Eine generell hohere Belastung der Kinder mit UES Motorik konnte nicht nachgewiesen werden. Insgesamt hatten 24 Kinder (33%) eine gestorte Korperkoordination (MQ < 70), diese hatten auch einen signifikant hoheren Gesamtscore in der CBCL nach Achenbach. Dennoch ist dieses Fragebogenverfahren wenig sensitiv fur die Erfassung motorischer Storungen.
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