Nichtorganische (funktionelle) Hörstörungen bei Kindern

2012 
Die nichtorganische (funktionelle) Horstorung bezeichnet Horauffalligkeiten ohne erkennbares organpathologisches Korrelat im auditorischen System. Das Krankheitsbild ist im Kindesalter nicht selten. Typisch ist eine Diskrepanz zwischen erhohter Tonschwelle und wenig beeintrachtigter Sprachdiskrimination im Alltag. 85 Originalpublikationen (645 Falle), 27 Ubersichtsarbeiten und 4 Lehrbuchartikel wurden ausgewertet. Das mittlere Alter bei Diagnose lag bei 11,3 Jahren. Madchen waren doppelt so oft betroffen wie Jungen. Familiare und emotionale Probleme und Schulschwierigkeiten waren haufig. Bei organischen Horstorungen traten funktionelle Verschlechterungen auf. Zur Diagnosesicherung sollte eine Hirnstammaudiometrie erfolgen. Differenzialdiagnosen sind auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstorungen, erhohte Schwellen bei Entwicklungsverzogerungen und auditorische Neuropathien. Empfohlen werden eine biographische Anamnese, eine psychologische Untersuchung mit Intelligenzdiagnostik und ggf. eine kinderpsychiatrische/-psychotherapeutische Weiterbehandlung. Die Prognose scheint abhangig vom Ausmas der belastenden Faktoren.
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