Das heimliche Leben mit verstorbenen Angehörigen
2018
Die Untersuchung von faulnisveranderten oder mumifizierten Leichnamen stellt eine besondere Herausforderung fur leichenschauende Arzte und Kriminalbeamte dar. Berichtet wird uber den Fall einer unsachgemas ausgefuhrten auseren Leichenschau eines in einer Wohnung aufgefundenen faulnisveranderten Leichnams mit fehlerhafter Annahme eines weiblichen Geschlechts und Fehlidentifizierung als den der Wohnungsmieterin. Nach Feststellung der mannlichen Identitat des Verstorbenen am Institut fur Rechtmedizin wenige Tage spater wurde die Wohnung erneut aufgesucht. Dabei wurde in einer Waschetruhe auf dem Balkon ein mumifizierter weiblicher Leichnam aufgefunden, bei dem es sich wahrscheinlich um den der Wohnungsmieterin und Mutter des verstorbenen Mannes handelte. Die Leichenverbringung in eine sargahnliche Statte, die Kennzeichnung der Ruhestatte durch einen bestickten Frottierartikel und die geheime Weiternutzung des Wohnraums eines Verstorbenen durch einen nahen Verwandten werden geschildert. Die Probleme bei der arztlichen und kriminalpolizeilichen Leichenschau sowie sozialmedizinische Aspekte des referierten Falls werden im Kontext der Literatur diskutiert.
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