Medikamentöse Thrombembolieprophylaxe im klinischen Alltag-Evaluation der ärztlichen Entscheidungsfindung

Zusammenfassung Hintergrund Angesichts der Vielzahl nationaler und internationaler wissenschaftlicher Erkenntnisse zur Verwendung von Antikoagulanzien in der perioperativen Pravention von Thromboembolien ist der Entscheidungsprozess bei der Verschreibung von Antikoagulanzien komplex. Aufgrund der haufigen Verschreibung fur stationare Patienten hat das Thema einen hohen Stellenwert. Dieser Entscheidungsprozess in unserer Klinik steht im Mittelpunkt der Studie. Methoden In einer standardisierten Befragung wurde eine Zielgruppe von Arzten nach dem Entscheidungsprozess bei der perioperativen Verschreibung von Antikoagulanzien befragt. Fur diese Studie wurde ein Fragebogen mit 12 Fragen entwickelt. Daten von 130 Teilnehmern wurden gesammelt und analysiert. Ergebnisse Die pharmakologische Prophylaxe venoser Thromboembolien wurde von den Teilnehmern allgemein als sehr wichtig eingestuft. Zwischen den untersuchten medizinischen Fachgebieten bestehen erhebliche Unterschiede. Bei den Befragten konnte eine Lucke zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und klinischer Praxis festgestellt werden. Der Entscheidungsprozess bei der Verschreibung von Antikoagulanzien wird von den befragten Arzten nicht dokumentiert. Schlussfolgerungen Ein kombinierter Ansatz, der aus einer strukturierten Dokumentation mit elektronischer Entscheidungsunterstutzung in Kombination mit standardisierten Behandlungsmethoden und Aufklarungsmasnahmen besteht, ware eine sinnvolle Losung.