Geplante Rentenreform: Größere Gerechtigkeit oder falsches Signal?

2014 
Nach Meinung von Hans Fehr, Lehrstuhl fur Finanzwissenschaft, Universitat Wurzburg, belastet der aktuelle Gesetzentwurf zur Reform der Rentenversicherung pauschal die Beitragszahler, konterkariert die eingeleitete Anhebung des Rentenzugangsalters und hilft nur wenig gegen die kunftig steigende Altersarmut Martin Werding, Universitat Bochum, sieht in den Reformplane der Grosen Koalition eine Vernachlassigung der Verbesserung der langerfristigen Perspektiven fur die Rentenfinanzierung. Fur Axel Borsch-Supan, Max-Planck-Institut fur Sozialrecht und Sozialpolitik, Munchen, sind die Beschlusse der neuen Grosen Koalition »kurzsichtig und einseitig: Die Wohltaten kommen der alteren Generation zugute, wahrend es die zukunftigen Beitragszahler finanzieren mussen, die ohnehin durch den demographischen Wandel gebeutelt werden.« Alfred Boss, Institut fur Weltwirtschaft Kiel, bezeichnet die Rentenreform als einen Schritt in die falsche Richtung, die Verlieren seien die nicht begunstigten Rentner und die Beitragszahler. Jorg Asmussen, Bundesministerium fur Arbeit und Soziales, stellt die Uberlegungen der Regierungskoalition vor. Er unterstreicht, dass an einer demographiefesten Rentenversicherung festgehalten wird, aber mit dem Rentenpaket gerechtere Anspruche geschaffen werden. Nach Ansicht von Enzo Weber, IAB, Nurnberg, und Universitat Regensburg, passen nicht alle Teile des Rentenpakets in eine wirksame Gesamtstrategie. In der Summe der finanziellen Belastungen werden Chancen auf eine Starkung von Erwerbsanreizen durch eine Beitragssenkung vertan. Markus Kurth, MdB, Bundnis 90/Die Grunen, sieht durch die Rentenplane Spielraume fur die sozialpolitisch wichtigen Verbesserungen auf Jahre zugestellt.
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