Paracetamol: gefährlicher als man denkt!

2015 
Vor 130 Jahren wurde durch einen Zufall die antipyretische Wirkung des Acetanilids, eines direkten Abkommlings des Anilins entdeckt. Trotz gefahrlicher Methamoglobinbildung fand Acetanilid und das daraus entwickelte Phenacetin weltweit Anwendung. Phenacetin kam nach 50 Jahren intensiven Gebrauchs in Verdacht, Nierenschaden auszulosen. Dieses Problem sollte durch die Anwendung von Paracetamol, des Hauptabbauprodukts des Phenacetins, vermieden werden. Paracetamol erwies sich allerdings als hepatotoxisch. Auch gefahrliche Hautreaktionen und eine erhohte Leukamiegefahr werden vermutet. Wissenschaftliche Ergebnisse der letzten Jahre zeigen, dass Paracetamol bei geringer analgetischer Wirksamkeit das Auftreten aller Probleme der nichtsteroidalen Analgetika (Zyklooxygenasehemmer) provozieren kann: Magen-Darm-Schaden, Herzinfarkte und Schlaganfalle. Zusatzlich lost es gelegentlich bereits in therapeutischer Dosierung schwere Leberschaden aus. Da es harmlosere und wirksamere Schmerzmittel gibt, sollte der Einsatz von Paracetamol uberdacht werden. Modernen Sicherheitsanforderungen entspricht dieser Wirkstoff nicht. Eine Neuzulassung ware heute unmoglich. Paracetamol (acetaminophen) is one of the most widely used drugs worldwide. It is sold in pharmacies without prescription despite the fact that recent research has shown that this substance is causing many hundreds of deaths every year due to liver failure and kidney dysfunction. Moreover, the use in pregnant women and small children has led to the definition of new risks consisting in deficits in the physical and mental development including an increased risk of asthma. It appears doubtful if this compound deserves to remain on the OTC market as an everyday, freely available, weakly active analgesic.
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