Early-Pregnancy-Factor-Nachweis bei Schwangerschaften nach IVF

1987 
Der Early-pregnancy-factor wird bei verschiedenen Sfiugetierspezies und dem Menschen unmittelbar nach der Konzeption gebildet. Es kommt dabei zu einer relativ unspezifischen Serumreaktion im Sinne einer Immunsuppression, die mit Hilfe des aus der Immunologic bekannten Rosetteninhibitionstestes nachgewiesen werden kann. Es wurden die Seren von insgesamt 22 Patientinnen nach extrakorporaler Befruchtung auf das Vorhandensein des Early-pregnancy-factors bin untersucht. Bei der H~ilfte dieser Frauen fanden sich erh6hte ~-HCGWerte. In 5 Fallen kam es zu einer klinischen Schwangerschaft. Wfihrend der Transfer einer unbefruchteten Eizelle in den Uterus keine Verfinderung des Rosettentestes bewirkt, kommt es nach Ubertragung von Embryonen ab dem Vorkernstadium zum Auftreten des Early-pregnancyfactors im Serum der Patientin. Dabei ist die H6he des Rosetteninhibitionstiters unabhfingig von dem Teilungsstadium der fibertragenen Eizelle. Ebensowenig sagt die maximale H6he der EPF-Konzentration etwas darfiber aus, ob eine Nidation stattfindet oder nicht. Der Early-pregnancy-factor wird innerhalb von 48 Stunden nach Embryotransfer im Serum nachweisbar. Im weiteren Verlauf der Lutealphase zeigt sich dann eine enge Korrelation des Early-pregnancy-factors mit der Vitalitfit des Embryos. Bleibt eine Schwangerschaff aus, so kommt es ca. 8 Tage nach dem Transfer wieder zum Absinken des EPF-Gehaltes im Serum. Dabei zeigt sich kein Unterschied in den Rosettentiterwerten zwischen den Ffillen, bei denen [5-HCG nachweisbar war oder nicht. Erst ein EPF-Titer von mehr als 1 : 16 im Abstand von ca. ! 0 1 2 Tagen nach dem Embryotransfer kann als Zeichen einer fortbestehenden Schwangerschaft gewertet werden. Im Laufe der Schwangerschaft kommt es dann zu einem allm~thlichen Absinken des Rosetteninhibitionstiters, so dab ab der 38. Schwangerschaftswoche negative Werte gemessen werden k6nnen. Damit erscheint der Early-pregnancy-factor fiir die Beurteilung der Spfitschwangerschaft ohne wesentliche klinische Bedeutung zu sein. Dagegen weist der Early-pregnancy-factor als Parameter zur Beurteilung der Frfihschwangerschaff eine hohe Aussagekraft auf. Der Faktor wird nachweisbar, nachdem eine befruchtete Eizelle mit dem Epithel des Genitaltraktes in Berfihrung gekommen ist. Andererseits sinkt der Mel3wert sofort ab, wenn eine St6rung des embryonalen Wachstums vorliegt. Da alas [5-HCG von dem Trophoblasten sezerniert wird, der bei einem Abort meist lfinger erhalten bleibt als der Embryo, zeigt es erst relativ sprit abfallende Werte racist sogar nachdem bereits bei der Ultraschalluntersuchung ein aufffilliger Befund erhoben worden war. Dagegen stellt der Earlypregnancy-factor einen unmittelbaren Parameter fiir die Vitalitfit des Embryos dar.
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