Orale Gesundheit von Menschen mit Demenz

2015 
Hintergrund: Demenzerkrankungen stellen nicht nur aus allgemeinmedizinischer, sondern auch aus zahnmedizinischer Sicht eine spezielle Herausforderung dar. Die vorliegende Arbeit untersuchte 2013 die Mundgesundheit von demenzkranken Menschen mit dem Ziel, die interdisziplinaren Anforderungen fur eine verbesserte orale Pravention und Therapie aufzuzeigen. Methoden: Die Mundgesundheit aller 17 Bewohner einer Demenzstation der landlichen Schweiz wurde beurteilt. Die Untersuchung wurde rein visuell durchgefuhrt, um die einzelnen Personen nicht ubermassig zu belasten. Ergebnisse: Das Durchschnittsalter der Bewohner war mit 81,7 Jahren relativ hoch. Viele litten neben der Demenz an zusatzlichen Krankheiten. Nur 3 Bewohner waren in beiden Kiefern zahnlos, 4 nur im Oberkiefer. Mehr als die Halfte der Bewohner mit eigenen Zahnen (57,1%) war kariesaktiv, und 85,7% wiesen eine parodontale Entzundung auf. Der letzte Zahnarztbesuch lag durchschnittlich 25,2 Monate zuruck. Regelmassige Mund- und Prothesenhygiene waren erschwert; Kommunikation war nur bedingt moglich. Schlussfolgerungen: Eine oralmedizinische Gesamtabklarung demenzkranker Menschen sollte bereits bei der Diagnosestellung der Erkrankung erfolgen, um rechtzeitig eine problembezogene zahnmedizinische Langzeitbetreuung sicherzustellen.
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