Transkranielle Armbrustverletzung - Ein ungewöhnlicher Fall von Schädelpenetration
2008
Wir stellen den Fall eines Mannes vor, bei dem ein Armbrustpfeil durch die rechte Augenhohle in das Gehirn eindrang und an der Ruckseite des Kopfes austrat. Abgesehen vom Verlust des rechten Auges uberlebte der Patient ohne dauerhafte Schaden. Armbruste werden heute als Sportund Jagdwaffen verwendet. Sie sind frei im Handel erhaltlich und da ungeubte Personen mit ihnen schiesen konnen, kommt es standig zu Verletzungen und Todesfallen. Armbrustpfeile haben eine hohe Durchdringungskraft und konnen sogar Knochen durchdringen. Abhangig von der verwendeten Pfeilspitze durchbohren oder durchschneiden sie Gewebe, wobei die Schadigung des Gewebes auf die unmittelbare Umgebung beschrankt ist. Auf Grund der Elastizitat des Gewebes kann der Schaft des Pfeils im Wundkanal wie eine unvollstandige Tamponade wirken, sodass starkere Blutungen verhindert werden. Vom medizinischen Standpunkt aus sollten Armbrustpfeile ausnahmslos in der Wunde belassen, wahrend des Transports gesichert und erst im Krankenhaus entfernt werden.
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