Alzheimer-Demenz und andere degenerative Demenzen

2018 
In Deutschland leiden etwa 9 % aller Menschen uber 65 Jahre unter einer Demenz. Fast alle dementen Patienten uber 65 weisen im Gehirn Alzheimer-Plaques und Neurofibrillen auf; die meisten zeigen zusatzlich vaskulare Hirnveranderungen. Die Alzheimer-Pathologie ist damit die haufigste Demenzursache gefolgt von Mikro- und Makroangiopathie. Die gemischte Demenz ist im hoheren Lebensalter die haufigste Demenzform, wenngleich bei vielen Patienten entweder die neurodegenerativen Alzheimer- oder die vaskularen Hirnveranderungen im Vordergrund stehen konnen. Bei jungeren Patienten finden sich einzelne neurodegenerative und vaskulare Erkrankungen haufiger in Reinform. Kennzeichnend fur die Alzheimer-Demenz (AD) sind der schleichende Beginn und die langsame Zunahme verschiedener neuropsychologischer Defizite, insbesondere von Merkfahigkeits- und Orientierungsstorungen. Die Unterteilung der AD in eine prasenile Form (Beginn vor dem 65. Lebensjahr) und eine senile Form (Beginn nach dem 65. Lebensjahr) stellt eine klinische Konvention dar. Weit weniger als 1 % aller Patienten mit AD leiden unter einer autosomal-dominanten Erkrankung. Risikofaktoren der sporadischen Alzheimer und gemischten Demenzen sind z. B. Alter, weibliches Geschlecht (hohere Lebenserwartung), der Apolipoprotein-E4-Polymorphismus, depressive Erkrankungen, Bewegungsmangel, Ubergewicht und insgesamt eine hohere somatische Morbiditat. Neben der AD und den vaskularen Demenzformen werden in diesem Kapitel Frontallappendegenerationen (Morbus Pick), Demenzen bei vorwiegend subkortikalen Degenerationen (Demenz bei idiopathischem Parkinson-Syndrom, Huntington-Chorea, progressive supranukleare Paralyse, Demenz bei Multisystematrophien) und sekundare Demenzen z. B. nach zerebraler Hypoxie und rezidivierender Hypoxie erwahnt.
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