…und jetzt auch noch reiten? Fallbericht zur Behandlung eines Kleinkindes im Syndrom reaktionsloser Wachheit

2019 
Hintergrund Die Zahl der Menschen, die schwerstbehindert Unfalle oder Geburtskomplikationen uberleben, steigt aufgrund verbesserter medizinischer Moglichkeiten stetig, nicht jedoch das wissenschaftlich gesicherte Wissen um geeignete Therapiemasnahmen. Verschiedene Veroffentlichungen beschreiben die Reittherapie bereits als effiziente zusatzliche Therapiemethode, ob sie jedoch bei schwerster Behinderung mit Beatmungspflicht eingesetzt werden kann, ist bis jetzt noch ungeklart. Methode In dieser Einzelfallstudie wurde ein schwerstbehindertes Kleinkind mit dem Syndrom reaktionsloser Wachheit exemplarisch untersucht. Wir untersuchten den Effekt des Reitens auf Muskelspannung, Gelenkbeweglichkeit und Herzfrequenz. Ergebnisse Die erwarteten Effekte des Reitens auf Muskeltonus, Gelenkbeweglichkeit und Herzfrequenz zeigten sich deutlich. Es ergaben sich signifikante Verbesserungen im Zustand des Kindes im Hinblick auf alle untersuchten Aspekte. Zusatzlich ergab sich ein eher unvermuteter Effekt auf die Notwendigkeit der Sauerstoffgabe und die Eigenatmung des Kindes. Wahrend des Reitens atmete das Kind selbstandig, die zusatzliche Gabe von Sauerstoff war nicht notwendig. Schlussfolgerung Die Reittherapie zeigte auch bei unserer schwerst und mehrfach geschadigten Patientin positive Effekte und erwies sich hier als sinnvoller zusatzlicher Therapieansatz.
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