Uhthoff-Phänomen bei nicht demyelinisierenden Erkrankungen — Vaskulär bedingte passagere Leitungsverzögerung im N. opticus

1985 
Erstmals 1890 wurde von Uhthoff (20) das Vorkommen einer belastungsinduzierten passageren Visusminderung bei Patienten, die an einer Enzephalomyelitis disseminata litten, beschrieben. Als pathophysiologischer Mechanismus dieses Phanomens, das auch durch Hyperthermie auslosbar ist, gilt die experimentell am demyelinisierten Axon bei Temperaturerhohung beobachtete Leitgeschwindigkeitsverlangsamung und der bei weiterer Erwarmung eintretende Leitungsblock (2,16). Seit der Einfuhrung der Registrierung der visuell evozierten Potentiale (VEP) war es moglich, transiente funktionsabhangige Eigenschaften der zentralen neuronalen Transmission beim Menschen elektrophysiologisch zu erfassen und zu objektivieren. Bei einer grosen Mehrheit von MS-Patienten wurde von verschiedenen untersuchern (14,12,18,1) als Korrelat der belastungs- oder Hyperthermie-induzierten vorubergehenden Visusminderung in erster Linie eine Amplitudenreduktion der P100 Komponente beschrieben. In allen Fallen bestanden bereits deutliche Latenzverzogerungen in Ruhe.
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