Testikulärer Keimzelltumor in Form eines Rhabdomyosarkoms (high grade) bei einem HIV-Infizierten mit Psoriasis vulgaris unter Therapie mit Adalimumab

2018 
Bei einer HIV-Infektion besteht ein allgemein erhohtes Tumorrisiko. Im Genitalbereich treten vor allem HPV-assoziierte Karzinome gehauft auf. Bisher wurden Keimzelltumoren mit somatischer Malignitat in Form eines Rhabdomyosarkoms bei HIV-Infektion kaum beschrieben. Im Folgenden stellen wir einen 47-jahrigen Patienten mit HIV-Infektion und ausgepragter Psoriasis vulgaris vor, bei welchem sich unter einer Therapie mit Adalimumab ein testikularer, nicht-seminomatoser Keimzelltumor mit reifen Teratom-, Dottersacktumoranteilen und somatischer Malignitat in Form eines Rhabdomyosarkoms (high grade) im Bereich des rechten Hodens entwickelte. Mit Feststellung der Raumforderung wurde die Therapie mit Adalimumab gestoppt und das Rhabdomyosarkom reseziert. 4 Monate nach Ablatio testis kam es zu einem ausgepragten Lokalrezidiv mit V. a. eine regionale Weichteilmetastase und V. a. Lymphknotenmetastasen iliacal bds. Es erfolgte eine erneute Resektion und eine adjuvante Chemotherapie mit Epirubicin/Ifosfamid. Ein Einfluss des TNF-Alpha-Blockers Adalimumab auf die Bildung des Rhabdomyosarkoms kann nicht ausgeschlossen werden. Bei HIV-Infektion und gleichzeitiger Therapie mit TNF-Alpha-Blockern ist folglich verstarkt auf ein erhohtes Tumorrisiko zu achten.
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