Dimensionen der Gesundheitskompetenz von Viertklässler*innen: Ergebnisse einer explorativen Querschnittsstudie in Nordrhein-Westfalen
2020
Die Gesundheitskompetenz (GK) junger Menschen wird von Wissenschaft und Politik zunehmend als Ansatzpunkt fur Gesundheitsforderung und Pravention anerkannt. Gerade die GK von Kindern wurde jedoch, insbesondere in Deutschland, bisher kaum erforscht. Diese Studie widmet sich dieser Forschungslucke, indem sie die GK von Viertklassler*innen in Nordrhein-Westfalen (NRW) untersucht. Die Fragestellung ist die explorative Beschreibung verschiedener Dimensionen der GK von Kindern unter Berucksichtigung soziookonomischer Merkmale. Es wurde eine schriftliche Klassenraumbefragung durchgefuhrt. Der Fragebogen, der speziell fur 9‑ bis 10-Jahrige entwickelt wurde, umfasst drei Dimensionen der GK: selbstberichtete allgemeine GK, funktionale GK (schriftsprachliche und numerische Fahigkeiten) und das Gesundheitswissen. Es wurden 899 Schuler*innen an 32 Schulen befragt. Hierbei wurde eine hohe selbstberichtete GK ermittelt: die Befragten empfinden den Umgang mit Gesundheitsinformationen als einfach. Kinder mit niedrigem Wohlstand schneiden in allen Dimensionen der GK signifikant schlechter ab. Dies gilt mit Ausnahme der selbstberichteten GK auch fur Kinder, die zuhause nicht nur Deutsch sprechen. Diese Studie untersucht erstmals die GK von Viertklassler*innen in NRW. Wenngleich die selbstberichtete GK hoch ist, zeigt sich schon bei dieser jungen Altersgruppe ein sozialer Gradient hinsichtlich Wohlstand und Sprache. Die Forschungslage ist fur das Kindesalter zwar noch luckenhaft und es besteht weiterhin Forschungsbedarf, die Ergebnisse deuten aber auf einen fruhen Interventionsbedarf hin, um allen Kindern unabhangig von ihrer Herkunft zu ermoglichen, GK in dem Mas zu entwickeln, wie es der eigenen Gesundheit zutraglich ist.
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