Gibt es eine Pharmakotherapie von „herausforderndes Verhalten“?

2015 
Nicht kognitive Demenz-Symptome wie Agitation und Aggression, eventuell begleitet von produktiven Symptomen wie Halluzinationen und Wahnvorstellungen sind als „herausforderndes Verhalten“ konzeptualisiert worden, um die Verantwortungszuweisung an den Erkrankten zu verhindern. Auch Depression und Apathie werden darunter subsumiert, wenn dies zu Konflikten mit den versorgenden Personen fuhrt. Die Gabe von Neuroleptika bei alteren Menschen birgt die Gefahr von einer erhohten Mortalitat sowie von einem erhohten Risiko zerebrovaskularer Ereignisse. Nichtsdestotrotz gibt es Situationen im klinischen Alltag bei der Behandlung dementer Patienten, die eine neuroleptische Therapie erfordern. Insgesamt gesehen sind die psychopharmakologischen Behandlungsmoglichkeiten von herausforderndem Verhalten ernuchternd. Bei Patienten, die eine Demenz und ein Parkinson-Syndrom haben, ist die Pharmakotherapie zusatzlich erschwert. Einzige Neuroleptika, die bei Parkinson-Syndromen in Frage kommen, sind Clozapin (on-label fur Psychose, nicht „herausforderndes Verhalten“) und Quetiapin (off-Label). Cholinesterasehemmer sind auch bei Patienten mit Parkinson-Syndrom zu erwagen. Studiendaten legen einen Einsatz von Citalopram bei Agitation nahe.
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