Late cervical lymph node recurrence in differentiated thyroid carcinoma
1992
Die postoperative Radiojodtherapie ist unumstrittener Bestandteil der Gesamtbehandlungsstrategie beim differenzierten Schilddrusenkarzinom. Gelegentlich werden jedoch Jahre nach Erstdiagnose und Therapie zervikale Lymphknotenmetastasen manifest, ohne das ein Rezidiv des Primartumors oder Fernmetastasen nachweisbar sind. In diesen Fallen war die Radiojodtherapie offensichtlich nicht ausreichend, um eine endgultige Tumorzellsterilisation zu bewirken. Die vorliegende Arbeit suchte eine Erklarung fur dieses Phanomen, indem die raumliche Dosisverteilung von 131J bei sehr kleinen Tumormanifestationen im Modell mit der Monte-Carlo-Methode simuliert wurde. Dabei zeigte sich, das fur Tumorgrosen unterhalb 1 mm Radius nur noch ein kleiner Bruchteil der gesamten β-Energie innerhalb des Tumors deponiert wird und zur Tumorvernichtung beitragt: Fur Radien von 1,0, 0,5, 0,2, 0,1, 0,05 und 0,02 mm stehen bei homogener 131J-Speicherung intratumoral nur jeweils 86, 73, 39, 16, 8 bzw. 4% der Gesamtenergie zur Verfugung. Dies konnte einer wirksamen Tumorzellvernichtung in kleinen, bei Erstdiagnose klinisch nicht nachweisbaren Tumormanifestationen entgegenstehen und somit Ursache fur spate zervikale Lymphknotenmetastasen sein.
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