Rekanalisierende Therapie bei ischämischem Schlaganfall

2017 
Therapiestandard fur Patienten mit akutem Schlaganfall der vorderen Zirkulation und grosem Gefasverschluss ist die kombinierte Behandlung mit intravenoser Alteplase und mechanischer Rekanalisation. Die Therapie ist hocheffektiv und reduziert nachhaltig funktionelle Defizite und Behinderung. Galt bislang eine eindeutige Therapieempfehlung fur die Thrombektomie nur in den ersten 6 h nach Symptombeginn, konnte nun gezeigt werden, dass ausgewahlte Patienten auch noch im Zeitfenster bis 24 h profitieren: Wichtigstes Selektionskriterium ist dabei das „clinical core mismatch“, also eine Konstellation aus schwerem neurologischem Defizit bei noch kleinem Infarktkern. Offene Fragen betreffen u. a. den Einsatz des Verfahrens in den distaler gelegenen M2-Segmenten sowie das optimale periinterventionelle Management des Patienten (Intubationsnarkose vs. „conscious sedation“). Die Infrastruktur der Schlaganfallversorgung baut in Flachenstaaten bislang auf das „Drip-and-ship-Konzept“, bei dem die Erstversorgung mit Einleitung der i. v.-Lyse (Intravenose Thrombolysebehandlung) im nachstgelegenen kleineren Krankenhaus erfolgt („drip“) und nur bei Nachweis eines grosen Gefasverschlusses der Transport in ein Interventionszentrum veranlasst wird („ship“).
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