Identifizierung und Quantifizierung natürlicher Abbauprozesse in einem mit Chlorethenen kontaminierten Grundwasserleiter

2006 
Im Umfeld einer Saureharzdeponie, aus der neben Mineralolkohlenwasserstoffen (MKW) auch leichtfluchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe (LCKW) austreten, wurden Natural Attenuation (NA)-Prozesse untersucht. Der hohe Metabolisierungsgrad der Chlorethene im Abstrombereich der Deponie weist auf reduktive Dechlorierungsprozesse hin, die durch geochemische Untersuchungen und eine reaktive Transportmodellierung quantifiziert wurden. Das Redoxmilieu als wichtiger Steuerungsparameter der Abbauprozesse wurde durch konservative und innovative Methoden untersucht. Der kontaminierte Buntsandstein-Grundwasserleiter ist im Umfeld der Deponie in mindestens zwei Grundwasserstockwerke unterteilt, von denen hauptsachlich das obere kontaminiert ist. Die hohen Stoffumsetzungsraten im stark reduzierten unmittelbaren Abstrombereich der Deponie fuhren dazu, dass uber 90% des aus der Deponie austretenden Tetrachlorethens (PCE) und Trichlorethens (TCE) durch reduktive Dechlorierung abgebaut werden, sodass Cis-Dichlorethen (Cis-DCE) im vorliegenden LCKW-Spektrum dominiert. Auf der weiteren Transportstrecke werden aufgrund der zunehmend oxischen Verhaltnisse wahrscheinlich aerobe Abbauprozesse dominieren, mit deren Hilfe die niedriger chlorierten Ethene abgebaut werden konnen. Jedoch fuhrt die standige Nachlieferung von PCE und TCE aus der Deponie dazu, dass allein NA-Prozesse in absehbarer Zukunft vermutlich nicht zu einem Ruckgang der Kontamination fuhren werden. In Kombination mit einer Quellensanierung konnte MNA aber fur ein Fahnenmanagement in Frage kommen.
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